Wolfgang Heitner (von links), Peter Graßmann, Anita Auer und Gerhard Vetter probieren den Audioguide aus. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Smartphone: Franziskanermuseum hat neue Audioguides

VS-Villingen. Das Team im Franziskanermuseum wird nun durch einen neuen Ausstellungsführer ergänzt. Der neue Kollege spricht Englisch und Deutsch, seine Führungen kosten den Museumsbesucher nichts. Gemeint ist die neue Audioguide-App des Franziskanermuseums, die den Besuchern Wissenswertes über die Exponate in der Dauerausstellung erzählt.

Die App, die kostenlos für I-phones und IOS-Geräte zur Verfügung steht, bietet viele Vorteile, erklärt Museumsleiterin Anita Auer. Zum einen muss der Besucher nicht lesen, sondern kann sich die Geschichte der Ausstellungsstücke erzählen lassen. Zum anderen ist die Führung individuell auf den Besuch abstimmbar, man kann hören, was einen interessiert.

Bei den Exponaten, die in der Auidoguide-App vermerkt sind, ist ein grüner Punkt mit einer Nummer angebracht. Diese Zahl weist darauf hin, welcher Text zum jeweiligen Ausstellungsstück passt.

Ein weiterer Vorteil, der die App bietet: Neben erklärenden Texten sind den jeweiligen Ausstellungsstücken beispielsweise auch Hörproben beigefügt, wenn es sich um Instrumente handelt.

Wolfgang Heitner, Vorsitzender des Freundeskreises Städtische Museen in Villingen-Schwenningen, der mit seinem Verein die Realisierung des Audioguides unterstützt hat, sieht in der App einen weiteren Vorteil. So könne man sich mit der App vorab auf einen Museumsbesuch vorbereiten oder im Nachhinein das Gesehene Revue passieren lassen.

Die App ist eine Ergänzung zum bestehenden Audioguide zur Schwarzwaldsammlung. Neu hinzugekommen sind nun die zwei Bereiche Magdalenenberg und Stadtgeschichte. Damit ist die ganze Dauerausstellung abgedeckt. "Die Dauerausstellung ist nun auch 25 Jahre alt. Sie ist immer noch interessant, wird stets gepflegt", erklärt die Museumsleiterin. "Mit neuen Medien wie der App, soll ihr allerdings neue Spannung verliehen werden."

Die Bedienung der App sollte selbsterklärend sein, erklärt Peter Graßmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Franziskanermuseum. Falls es jedoch in der Bedienung Unklarheiten gibt, wurden die Mitarbeiter an der Information sowie die Aufseher mit der Handhabung vertraut gemacht, um helfen zu können. Wer kein Smartphone hat, ist von der Nutzung dennoch nicht ausgeschlossen: Leih-Ipods mit der App sind verfügbar, auch Kopfhörer zum ungestörten Hören können ausgeliehen werden. Insgesamt bietet die App Wissenswertes zu 75 Exponaten. Das entspricht etwa zweieinhalb Stunden Hörzeit, jeweils in Deutsch und Englisch.

Eingesprochen wurden die Texte von professionellen Sprechern der Kölner Firma Pausanio, mit der die App realisiert wurde. Die Texte zu den Ausstellungsstücken lieferte das Franziskanermuseum.

Insgesamt erforderte die App neben vielen internen Arbeitsstunden Ausgaben von an die 20 000 Euro, die zu einem großen Teil über Spenden finanziert wurde. Gerhard Vetter von der Sparkasse Schwarzwald-Baar begründete die Spende des Geldinstituts damit, dass das Projekt zum aktuellen Zeitgeist passe.