Die Parkplätze am ehemaligen Bürgeramt fallen aufgrund des Sommertheaters weg. Foto: Eich

Wegen Veranstaltung fallen in Innenstadt für mehrere Wochen Parkplätze weg. 

VS-Villingen - Mit einem besonderen Platz in der Innenstadt wollten die Verantwortlichen für Vorfreude auf das Sommertheater sorgen – doch die Anwohner sind teilweise so gar nicht begeistert.

Dass Parkplätze in der Stadt und insbesondere in der Innenstadt ein heikles Thema sind, ist kein Geheimnis. Das muss die Stadt nun auch im Vorfeld der Vorbereitungen für das Sommertheater in der Josefsgasse erfahren. Denn die auf dem Hof des ehemaligen Bürgeramtes verfügbaren Parkplätze, die auch von Anwohnern genutzt werden, fallen für sieben Wochen weg.

Einer jener Anwohner, der direkt in der Josefsgasse wohnt, ist von diesem Umstand weniger begeistert und wendet sich an unsere Zeitung. "Die Anwohner stehen mal wieder da und können schauen wo sie bleiben", ärgert sich der junge Mann über die Auswirkungen hinsichtlich des Aufführungsortes in der Innenstadt.

Dass der Ärger groß ist, liegt vor allem an der sowieso schon angespannten Parksituation für Anwohner der Innenstadt. "Man ist hier nach Feierabend regelmäßig verzweifelt auf der Suche nach einer Parkfläche", erklärt der Anwohner gegenüber unserer Zeitung. Auch nahegelegene Parkhäuser, beispielsweise im Modepark Röther würden nicht helfen – "die sind ausgebucht." Die Folge: "Wenn man nicht viel Geld für einen Stellplatz oder eine Garage hast, hat man hier verloren." Dass nun auch die Flächen am Bürgeramt wegfallen, würde die Situation deutlich verschlechtern. Zumal durch die Besucher des Theaters der Bedarf nochmals deutlich erhöht wird.

Stadt hält an Veranstaltungsort fest

"Es ist richtig, dass in der Innenstadt allgemein wenig Parkplätze zur Verfügung stehen", weiß auch Madlen Falke, Pressesprecherin der Stadt, auf Anfrage. Die Besucher werden deshalb aufgefordert, die weitläufiger nutzbaren Parkplätze in Anspruch zu nehmen, "zum Beispiel das Parkhaus Theater am Ring oder das Inselparkhaus". Und wie sieht es mit den Anwohnern aus? Falke: "Diese können außerhalb der Schulzeiten die Parkflächen der Karl-Brachat-Realschule oder den Parkplatz im Rathaus-Innenhof nutzen." Aus Sicht des Anwohners würden die Kapazitäten der dortigen Plätze aber nicht ausreichen.

Grundsätzlich hält man den gewählten Standort für geschickt. Das leer stehende Gebäude bietet aus Sicht der Verantwortlichen vom Theater am Turm und der Stadt den Vorteil, dass die benötigte Infrastruktur im Sinne der technischen Ausstattung, wie beispielsweise Strom, dort bereits vorhanden sei. "Das Villinger Sommertheater lebt außerdem von seinen besonderen Plätzen in der historischen Innenstadt", betont Falke.

Ein weiteres Manko, das ein anderer Anwohner im Gespräch mit unserer Zeitung anspricht, sei der Lärm. "Dann gackern die bis Mitternacht hier vor meinem Fenster rum, wenn ich morgens um 5 Uhr wieder raus muss", beklagt er sich.

Die Stadt will diese Kritik so aber nicht stehen lassen. Die 20 Termine seien hauptsächlich an den Wochenenden und das Ende gegen 22 Uhr vorgesehen. "Erfahrungsgemäß löst sich die Gesellschaft danach schnell auf, sodass wir nicht mit einer späteren Lärmproblematik rechnen", erklärt Falke. Darüber hinaus sei das Stück ja ohne musikalische Begleitung, "höchstens der Applaus des Publikums wird kurzzeitig etwas mehr zu hören sein."

Die Pressesprecherin hofft deshalb auf das Verständnis bei den Anwohnern, "wenn ein so guter kultureller Beitrag von den Villingern über die überschaubare Zeit selbst getragen wird." Gibt es dieses Verständnis bei den Anwohnern? "Gegen das Sommertheater haben wir ja nichts – aber hinsichtlich der Begleitumstände könnte man ruhig auch mal die Anwohner fragen", erklärt der Betroffene.