"Stolperstein" über Michael Bloch

VS-Villingen. An das Schicksal von Michael Bloch, Niedere Straße 43 in Villingen, erinnert SWR2 am Sonntag, 8. März, zwischen 9 und 12 Uhr in der Sendung SWR2 Matinée in einem kurzen Beitrag.

Michael Bloch, geboren 1863, war ein angesehener Kaufmann aus Villingen. Gemeinsam mit seinem Bruder betrieb er in der Kleinstadt vier florierende Modehäuser. Bloch, einer der größten Steuerzahler der Stadt, engagiert sich auch für das Wohl derer, die weniger haben als er. Doch trotz seines großen sozialen Engagements ist auch er 1933 vom sogenannten "Judenboykott" betroffen.

Innerhalb weniger Jahre schwindet das Familienvermögen und die Blochs entschließen sich 1939 schweren Herzens, in die Schweiz zu emigrieren. Doch auch dieser Schritt geht nicht ohne einen massiven wirtschaftlichen Einschnitt – die Familie muss eine "Reichsfluchtsteuer" in Höhe von 80 000 Reichsmark zahlen und jeglicher Besitz geht an das NS-Regime über. Nach einigen Jahren in der Schweiz emigriert Michael Bloch in die USA – dort stirbt er mit 90 Jahren.

Die sogenannten "Stolpersteine" des Künstlers Gunter Demnig nimmt das Kulturradio des SWR zum Anlass, die Lebensgeschichten von NS-Opfern zu erzählen. Wöchentlich laufen die SWR2 Stolpersteine. Auch eine App ist verfügbar: SWR2.de/stolpersteine/stolperstein-app.