Denn Inhalt der Ausbildung sei es auch, im Bereich der Heizungstechnik mit regenerativen Energien und BHKW zu arbeiten. Darüber hinaus sei die Versorgung mit Trinkwasser eines der zentralen Themen. Schwer betont: "Das ist unser wichtigstes Lebensmittel, dafür brauchen wir Fachleute!" Gerade in diesem Bereich sei es dramatisch, wenn irgendwann Kompetenz fehle, denn hier sei "Unwissenheit gefährlich". Schließlich gehe es um die Gesundheit, und ein unsachgemäßer Umgang mit der Trinkwasserversorgung hätte weitreichende Folgen.
Doch woran liegt es, dass sich für den Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik nur wenige junge Menschen interessieren? "Ich schätze, es ist vor allem ein Image-Problem. Oft wird auch die Wertigkeit des Berufes gar nicht mehr gesehen", so Schwer, der seit 26 Jahren Lehrer ist.
Dabei handle es sich um eine abwechslungsreiche, vielseitige und zukunftssichere Tätigkeit. Betriebe im gesamten Kreisgebiet würden händeringend Azubis in diese Bereich suchen – auch Quereinsteiger und Studienabbrecher. "Da reicht sogar eine späte Bewerbung", so der 54-Jährige. Ein weiterer Vorteil sei es seiner Meinung nach, dass den Auszubildenden anschließend die Wege zu einem Master, Techniker oder in Planungsbüros geebnet seien. "Der Handwerksberuf ist die Grundlage für eine steile Karriere", berichtet Schwer. Zudem sei die Freiheit größer, als in einem Industriebetrieb, "aber natürlich auch die Verantwortung."
Wie wertvoll der Beruf ist, sieht Schwer an seinem Eigenheim, in dem er die gesamten Versorgungsleitungen selber gelegt hat. Über Touchpads lasse sich die Anlage inklusive der Heizung bedienen – gleichzeitig spart er dank ausgefeilter Technik einiges an Energie. "Ich bin einfach leidenschaftlicher Heizer und Sanitärmensch", sagt er und hofft, dass sich noch mehr Menschen für diesen Beruf begeistern lassen.
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Anforderungen: Neben dem Interesse an Technik, spielt laut Schwer auch das Sozialverhalten eine große Rolle. Auftritt und Sauberkeit sind wichtig, man kommt in die Bäder und damit in die Intimbereiche der Menschen."
Lehrinhalte: Im ersten Lehrjahr geht es vor allem um die Allgemeinbildung zum Thema Metall sowie Rohrverlegung und Rohrtechnik. Im zweiten Lehrjahr werden die Themen Sanitär, Bäder ("schicke Bäder sind der Ausdruck des Lebensstils") und Trink- sowie Abwassertechnik behandelt. In diesem Zusammenhang wird auch die Leitungsführung eine Rolle spielen. Das dritte Lehrjahr beschäftigt sich insbesondere mit der Heizungstechnik – egal ob Holz, Öl oder Gas – sowie der dazugehörigen Regelungstechnik. Hier gehört auch alles rund um das Thema Smarthome zum Lehrinhalt.
Informationen: Gewerbeschule Villingen-Schwenningen, Conrad-Heby-Straße 1: www.gewerbeschule-vs.de
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