Es sei geradezu peinlich gewesen, die Waldstraße in die oberste Priorität einzustufen, meinte Joachim von Mirbach (Bündnisgrüne). Foto: Eich

An allen Ecken und Enden klemmt es: Straßensanierung bei Haushaltsberatung diskutiert.

Villingen-Schwenningen - Die meisten Straßen in der Stadt haben eines gemeinsam: ihren schlechten Zustand. Bei den Haushaltsberatungen am Mittwoch sorgte dies unter den Stadträten für Diskussionsstoff.

Es sei geradezu peinlich gewesen, die Waldstraße in die oberste Priorität einzustufen, meinte Joachim von Mirbach (Bündnisgrüne) in der gemeinsamen Sitzung des Verwaltungs- und Technischen Ausschusses angesichts dessen, dass an den Ein- und Ausfallstraßen der Schuh drücke. Nicht ganz so streng sah dies Renate Breuning (CDU), immerhin sei die Waldstraße die einzige mit alten Pflastern. Das sei schon in Ordnung, dass sie gemacht werde. Sie kritisierte vielmehr die Dauer der Maßnahme. Dass die Arbeiten auf vier Jahre gestreckt würden, gehe gar nicht. "Das hätte man schneller machen müssen."

"Jetzt kommt erst die Rietstraße dran"

Wohl wissend um die Probleme mit den Straßen meinte Baubürgermeister Detlev Bührer, dass es nicht machbar sei, an allen Ecken und Enden anzufangen. Deshalb sei auch die Rosengasse erneut zurückgestellt worden. Jetzt komme erst die Rietstraße im nächsten Jahr dran. Renate Breuning stellte in diesem Zusammenhang den Antrag, mit der Rietstraßensanierung die Kanzleigasse einzubeziehen, da diese häufig von Fußgängern genutzt werde. Außerdem könne dann auch die Toilettenanlage am Münsterplatz saniert werden. 300 000 Euro sind dafür vorgesehen. Zu einer sanierten Fußgängerzone gehöre eine funktionierende WC-Anlage. Andreas Flöß (Freie Wähler) ging sogar noch weiter. Neben der Kanzleigasse sei die Schulgassensanierung erforderlich und das obere, rund 50 Meter lange Stück, der Färberstraße zur Rietstraße hin.

Baubürgermeister Bührer stoppte die Euphorie zunächst. "Wir werden dies alles tun, aber nicht in einem Guss." Die weiteren Maßnahmen sollen durch einen Planungsbeschluss für 2019 reingenommen werden, anders sei dies haushaltsrechtlich nicht machbar.

"Niederwiesenstraße auch völlig ruiniert"

Dass die Villinger Fußgängerzone wichtig sei, zog Cornelia Kunkis-Becker (Bündnisgrüne) nicht in Zweifel. Aber die Niederwiesenstraße sei völlig ruiniert und eine Einfallstraße, meinte sie. "Darum sollten wir uns kümmern." Und, dass die Wald- und die Richthofenstraße gleichzeitig gesperrt werden, führe zu einem Verkehrschaos, monierte sie in Richtung Franz-Josef-Holzmüller. Die Richthofenstraße müsse gemacht werden wegen der Kanalsanierung, erklärte Bührer – und der Investor wolle bauen. Die Richter Gruppe plant auf dem Lyautey-Areal Wohnbebauung (wir berichteten). Bei der Niederwiesenstraße sei eine grundhafte Sanierung vorgesehen, versprach der Baubürgermeister.

Bernd Hezel (CDU) führte schließlich die Weilersbacher und Rathenaustraße in Schwenningen als dringend sanierungsbedürftig an. Auch in seiner Wohnstraße sehe es schlecht aus: "Jeden Tag ist ein neues Loch da."

Momentan gebe es lediglich eine Prioritätenliste für die Ausfallstraßen, meinte Bührer. Das Problem bei all den Maßnahmen sei Geld und Personal.