Rund 100 Menschen protestierten in Villingen gegen die AfD-Veranstaltung. Foto: Marc Eich

Draußen Pfiffe, drinnen Poltern gegen Altparteien. 180 Interessierte in Neuer Tonhalle. Mit Video

Villingen-Schwenningen - 180 AfD-Interessierte, 100 Gegendemonstranten und rund 50 Polizeibeamte: Das ist die Bilanz der Veranstaltung der Alternative für Deutschland, die am Donnerstagabend in der Neuen Tonhalle in Villingen stattgefunden hatte.

Bereits anderthalb Stunden vor Beginn der dortigen Reden hatten sich die Gegner der Rechtspopulisten in der Villinger Innenstadt zusammengefunden. Das offene Antifaschistische Treffen, Gewerkschaften und weitere Gruppierungen wollten dadurch ein Zeichen gegen die "rechten Tendenzen" in Deutschland sowie Europa setzen.

Sie standen dabei ein für die Vielfalt im Land und beklagten, dass die Flüchtlinge bei der AfD als "Sündenböcke" herhalten müssten. Scharf kritisiert wurden dabei jedoch auch die Transitzentren, die "von der AfD gefordert und von CDU sowie CSU umgesetzt werden".

Anschließend folgte ein Marsch vor die Neue Tonhalle, wo die Gegendemonstranten die Interessierten der AfD-Veranstaltung mit lautstarken Rufen und Pfiffen begrüßten. Es blieb, abgesehen von mehreren Wortgefechten, jedoch friedlich.

Im Foyer der Neuen Tonhalle sprachen Stadtrat Martin Rothweiler, der auf die EU-Politik einging, Landtagsabgeordneter Emil Sänze mit einem "Grundkurs" direkte Demokratie, der Essener Politiker Guido Reil, der sich vor der Tür mit Demonstranten anlegte und von der Polizei ermahnt werden musste, sowie Hauptredner AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen.

Im Mittelpunkt stand neben der klassischen Flüchtlingspolitik, zu der immer wieder ein neuer Dreh gefunden wurde, vor allem auch das große Poltern gegen die Altparteien und Diffamieren von Gegnern. Daneben wurden zudem Forderungen nach einer Demokratie mit Schweizer Vorbild, sozialer Gerechtigkeit und ein Ende der Missstände in der Pflege formuliert.