Technische Probleme im Parkhaus am Theater am Ring verägern Besucher. Foto: Marc Eich

Freiparkstempelgeräte funktionieren nicht. Bürger und Auswärtige verärgert. Betreiber wehrt sich gegen Vorwürfe. Mit Kommentar.

Villingen-Schwenningen - "Auf Nimmer Wiedersehen", könnte der Titel für das nächste Stück im Theater am Ring heißen. Nicht nur auswärtige Besucher sind verärgert über defekte Freiparkstempelgeräte im Parkhaus und schworen sich nach mehreren Pannen, "da nicht mehr hinzugehen".

Einmal und nicht wieder, sagten sich manche Theatergäste nach den jüngsten Veranstaltungen im Theater am Ring. Nicht etwa die Qualität des Angebotes erzürnte viele Besucher, es waren defekte Freiparkstempelgeräte im Parkhaus am Theater am Ring. Teilweise, beschwerte sich eine Besucherin, habe es lange Wartezeiten gegeben, bis Theaterbesucher wieder das Parkhaus verlassen konnten. "Wir sind 45 Minuten in der Kälte gestanden." Zusätzliches Manko: Manche Besucher aus der Region mussten Parkgebühren bis zu sechs Euro bezahlen.

Für die Stadt ist dies ebenfalls ein Ärgernis, wie Pressesprecher Nicolas Lutterbach auf Anfrage des Schwarzwälder Boten schreibt. "In den vergangenen Tagen konnte das Theater am Ring seinen Besuchern nicht den gewünschten Park-Service anbieten." Grund, so Lutterbach weiter, seien Umstellungen des privaten Parkhaus-Betreibers gewesen. Die Freiparkstempelgeräte seien trotz mehrmaligen Gerätetauschs nicht voll funktionsfähig. "Das Amt für Kultur war hierüber auch sehr verärgert und hat den Parkhausbetreiber auf dieses Problem mehrfach hingewiesen." Man hoffe, dass dieser die technischen Probleme schnellstmöglich in Griff bekomme.

"Hat er doch", entgegnete gestern Frank Rothardt auf die neuerlichen Beschwerden. Man habe "umgehend reagiert". Die zentralen Steuerungsgeräte seien erneuert worden, die Probleme hätten sich durch diese technischen Umstellungen ergeben. Für die Freiparkstempelgeräte "sind wir aber nicht zuständig, das ist Eigentum des Theaters am Ring. Für Reparatur, Wartung und Neujustierung sind wir nicht zuständig". Trotzdem werde man der Sache nachgehen, ergänzte Rothardt.

Lutterbach bleibt jedoch bei seiner Einschätzung: Wenn es in einem der Parkhäuser klemme, "dann ist der Parkhausbetreiber in der Pflicht". Wenn die Technik wieder funktionsfähig sei, können Besucher einer Veranstaltung von 20 Uhr bis weit nach Ende einer Vorstellung für 3,50 Euro parken.

Kommentar: So ein Theater

Von Eva-Maria Huber

So sollte das Nachspiel für einen schönen Theaterabend im Oberzentrum nicht aussehen: Nach dem kulturellen Erlebnis beginnt das Trauerspiel. Ganze 45 Minuten stehen Besucher im und vor dem Parkhaus am Theater am Ring herum, weil defekte Stempelgeräte einen schnellen Ablauf verhindern.

Der Ärger ist groß. Bei Doppelstädtern wie auch bei Besuchern von auswärts, die um das Theater am Ring erst mal einen großen Bogen machen möchten. Wenn man jetzt nach den wiederholten technischen Problemen auch noch über Zuständigkeiten für Wartung und Reparatur der Freiparkstempelgeräte diskutiert, grenzt das schon an Kabarett.

Werbung ist es für das kulturelle Oberzentrum sicherlich nicht. Stattdessen sollten Parkhausbetreiber und Stadt schnellstens dafür sorgen, dass das Freistempeln nicht weitaus länger als die Pause zwischen den Akten dauert.