Geld für Flieger reicht bis August. Sponsoren gesucht. Einsatz kostet pro Monat 20 .000 Euro.
Villingen-Schwenningen - Der Hagelflieger steht kurz vor dem Start. Falls sich nicht noch einige neue Sponsoren oder zahlende Gemeinden finden, dann stellt der Pilot zumindest für den Verein zur Hagelabwehr Südwest den Motor Ende August wieder ab.
Und genau damit hat Heinz Messner, der Vorsitzende des noch jungen Vereins, ganz schön Probleme. Nunmehr in der dritten Flugsaison, musste der Hagelflieger im Vorjahr den Betrieb ebenfalls zum 1. September einstellen. "Und da gab es ein paar Tage, an denen ich gewaltiges Bauchweh darüber hatte", erinnert sich Messner an manche sommerliche Wetterlagen, an denen warme und kalte Luftmassen aufeinander prallten.
Pro Monat rund 20. 000 Euro
Während die Finanzierung im Anfangsjahr des Vereins 2010 noch stimmte, reicht das Geld auch 2012 nur bis Ende August. Danach steigt der Flieger nur noch zu Landvermessungen in die Luft. Der zeit zählt der Verein zur Hagelabwehr 2350 Mitglieder (Mitgliedsbeitrag 18 Euro). Pro Monat kostet der Einsatz des Flugzeugs rund 20 000 Euro. Zum finanziellen Polster tragen neben den Mitgliedern und Sponsoren vor allem die Stadt Villingen-Schwenningen und einige Umlandgemeinden bei. "Wir sind die einzigen in Europa, die das ehrenamtlich machen. Anderswo beteiligen sich auch die Landkreise", kritisiert der Vorsitzende das noch fehlende Engagement. "Bis zum St. Nimmerleinstag können wir so sicherlich nicht weiterarbeiten."
Ganz nachvollziehen können es seine Mitstreiter und er nicht, dass aus den Kreiskassen kein Geld fließt. Seitdem der Flieger an kritischen Tagen abhebt, um unter die Wolken eine Silberjodid-Lösung zu sprühen, habe es auch keine Hagelunwetter und entsprechende Folgeschäden gegeben.
Voraussichtlich startet die Bereitschaft des Flugzeugs wieder zum 1. Mai von der Basis in Donaueschingen aus. Bevor es in die Donaustadt geht, landet der Hagelflieger zunächst am kommenden Samstag, 28. April, um 11 Uhr auf dem Flugplatz in Schwenningen. Dann können interessierte Bürger mit dem Vorstand des Vereins und dem Piloten sprechen. Rund zwei Stunden wird der Hagelflieger dort stehen. Möglicherweise startet die Bereitschaft schon früher als erst zum 1. Mai, da Messner aufgrund des Wetterumschwungs mit einem "kritischen Wochenende" rechnet. "Hagel lässt sich zwar nicht immer ganz vermeiden", mahnt er, "jedoch lassen sich Schäden abmindern."