Auch das Schwenninger Moos gehört zum Naturschutzgroßprojekt. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Naturschutzgroßprojekt: Übergabe am Mittwoch / Bedenken der Landwirte ausgeräumt

8,2 Millionen Euro für das Naturschutzgroßprojekt Baar sind bewilligt. Der Förderbescheid wird am 23. Mai in Blumberg übergeben.

Schwarzwald-Baar-Kreis (fsk). Offenbar sind Bedenken der Landwirte, die unter anderem der BLHV äußerte, nun doch ausgeräumt worden. "Aufgrund der Vielzahl der positiven Gespräche mit einzelnen Landwirten sieht die Projektleitung sehr gute Chancen, auch im Offenland und im Übergangsbereich vom Wald zum Offenland genügend Maßnahmen umsetzen zu können und damit die Ziele des Naturschutzgroßprojektes zu erreichen", erklärte Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamtes, auf Anfrage. Bei einer Veranstaltung im Landratsamt wurden 2017 interessierte Landwirte, die Flächen innerhalb der Fördergebiete bewirtschaften, über den Sachstand informiert. An der Veranstaltung nahmen rund 140 Personen teil. Das Umweltministerium Baden-Württemberg war ebenfalls vertreten. Im Verlauf der Diskussion sei deutlich geworden, dass es kein einheitliches Bild "der Landwirtschaft" gebe, sondern differenzierte Bewertungen. "Diese reichten von Ablehnung des Projekts bis zur uneingeschränkten Zustimmung", erklärte Frank.

Im Vorfeld zu dieser Infoveranstaltung wurden mit einigen Landwirten Gespräche geführt. Dabei sei bereits grundsätzlich Bereitschaft signalisiert worden, Maßnahmen im Rahmen des Großprojektes umzusetzen. Danch wurden nochmals alle Bewirtschafter in der Gebietskulisse angeschrieben und gefragt, ob sie grundsätzlich bereit wären, sich bei den beabsichtigten Maßnahmen einzubringen. "Ergebnis der Abfrage ist, dass rund 60 positive Erklärungen von Landwirten vorliegen." Aus Sicht der Projektleitung seien keine negativen Auswirkungen auf produktionsorientierte landwirtschaftliche Betriebe zu erwarten, vor allem vor dem Hintergrund, dass der Pflege- und Entwicklungsplan keine rechtsverbindliche Planung darstelle. Zudem habe jeder Landwirt ein "Vetorecht" für die Umsetzung auf den eigenen Pachtflächen

"Darüber hinaus birgt das NGP große Chancen für Betriebe, die vor allem im Bereich der Landschaftspflege tätig sind", sagte Frank. Die 8,2 Millionen Euro sind Zuschüsse vor allem vom Bund. Entsprechend werden Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz sowie Andre Baumann vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Grußworte sprechen. Der Bescheid wird von Schwarzelühr-Stutter an Andre Baumann und schließlich an Landrat Sven Hinterseh, den ersten Landesbeamten im Kreis Tuttlingen und Projektleiter Thomas Krings übergeben. Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung im Haus des Gastes in Blumberg-Achdorf findet eine Führung und Wanderung durch das Gebiet "Wutachflühen" statt.