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Landwirtschaftsminister Bonde eröffnet Verbraucherschau in Schwenningen. Bis Sonntag werden zehntausende Besucher erwartet.

Villingen-Schwenningen - Beeindruckt war Alexander Bonde, Minister für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, dass sich bei der Südwest-Messe das gesamte Leistungsspektrum des Mittelstandes abbilde. Die Eröffnung der großen Verbraucherschau stand auch im Zeichen des 50-jährigen Bestehens der Partnerschaft mit der französischen Stadt Pontarlier.

Dessen Bürgermeister Patrick Genre zeigte sich sichtlich stolz, bei der Eröffnung der Messe dabei sein zu können. Sie sei wichtig und ein Beweis für die außerordentliche Wirtschaftskraft Deutschlands. Tosenden Applaus erntete er für seine zu Beginn in deutscher Sprache gehaltenen Worte. Die Partnerschaft zwischen Villingen-Schwenningen und Pontarlier zu festigen, sei um so wichtiger nach dem Europawahl-Trauma in Frankreich, so Genre. Angesichts des Gedenkens an den Ersten Weltkrieg, dessen 100-jähriger Jahrestag im August gedacht werde, sei eine solche Partnerschaft keine Selbstständigkeit, meinte Oberbürgermeister Rupert Kubon.

In seiner Begrüßung warb Kubon für Stadt und Region. Wenn in einer Stadt, in der die Zahl der Sozialversicherungsberechtigten um fünf Prozent gestiegen sei, eine Messe stattfinde, habe dies eine besondere Bedeutung. Die Südwest-Messe sei schon früher ihrer Zeit voraus gewesen, denn eineinhalb Jahre vor der Gründung des Südweststaates habe sie bereits unter dem Titel "Südwest stellt aus" stattgefunden. Noch heute verzichte sie auf chromblitzende Messehallen, sondern setze auf wirtschaftliche Leichtbauhallen und ein Freigelände. Sie konzentriere sich auf das Wesentliche, sie "ist die Messe des Südwestens". In manchen Regionen gelte der ländliche Raum als "hinterwäldlerisch". "Wir sind stolz, ländlicher Raum zu sein", beteuerte Kubon. Davon zeuge auch jedes Jahr die Messe, die von erfolgreichen Menschen aus der Region geprägt werde. Der Besuch Bondes, der extra aus den Vereinigten Staaten zur Messe gekommen sei, so Kubon, setze ein Signal für die Einbindung der Region in das ganze Land. Bonde sei der beste Anwalt für die Anliegen von Stadt und Region, wie zum Beispiel der Breitbandvernetzung, der Gäubahn, der Fertigstellung der B 523, der durchgehenden Eisenbahnelektrifizierung zwischen Rottweil und Freiburg und der Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Die interkommunale Zusammenarbeit sehe er als Antwort auf den Strukturwandel, so Alexander Bonde, wobei das Breitband eine zentrale Fragestellung bedeute. Mit der Breitbandinitiative II sei ein neues Förderprogramm entstanden, das eine bedarfsgerechte und erschwingliche Anbindung ans schnelle Netz in ganz Baden-Württemberg zum Ziel habe. Auch das zentrale Förderprogramm für den ländlichen Raum (ELR) sei ein wichtiges Element. In diesem Jahr unterstütze das Land 342 Gemeinden mit 60,4 Millionen Euro für 704 Projekte. Beim anschließenden Rundgang der Ehrengäste verschaffte sich Bonde einen Eindruck von der Vielfalt der Messe.