Bach-Chor: Bezirkskantor Christof Wünsch ist prägende Person

VS-Schwenningen. 50 Jahre Bach-Chor stehen für fünf Jahrzehnte Gesang auf anspruchsvollem und qualitativ hohem Niveau. Einer, der nicht von der ersten Stunde dabei war, aber seit mehr als einem Vierteljahrhundert die gesangliche Entwicklung des Bach-Chors prägt, ist Bezirkskantor Christof Wünsch.

Der Vollblutmusiker mit A-Examen der Hochschule für Kirchenmusik kam 1991 als Kantor in die evangelische Kirchengemeinde Schwenningen. Wünsch erinnert sich an die Anfänge, als er den im Jahr 1968 von Rüdiger Just gegründeten Schwenninger Chor auf einem bereits sehr guten Gesangsniveau übernahm. Einst war er aus dem evangelischen Singkreis mit dem Ziel hervorgegangen, große Oratorien aufzuführen. Relativ schnell legte sich der Chor ein breites Repertoire zu, das sich seit Wünschs Antritt noch vielfältiger gestaltet.

Begünstigend kommt hinzu, dass sich Wünsch im Jahr 2003 dazu entschloss, ein Aufbaustudium zur "Popularmusik im kirchlichen Bereich" an der Bundesakademie in Trossingen zu absolvieren. Wünsch, der mit großem Elan auch die Konzerte der Musica-Reihe der evangelischen Kirchengemeinde organisiert, erinnert sich an großartige Momente, die er mit dem Bach-Chor erleben durfte – sei es musikalisch oder gesellschaftlich. "Wir verbinden ab und zu unsere Ausflüge mit einem Probenwochenende oder mit Auftritten", erwähnt Wünsch die Chorreisen unter anderem ins Elsass, nach Prag oder an den Kaiserstuhl.

"Unsere jährliche Ausrichtung eines Konzertes im Sommer, das modernes Liedgut beinhaltet, und im Herbst eines großen Oratoriums, kommt bei den Zuhörern an und bringt dem Chor immer wieder neue Mitglieder", freut sich der Bezirkskantor. Dadurch sei der Bach-Chor nicht überaltert, merkt Wünsch an, der seine Ideen und Repertoirevorschläge vorab im Chor-Ausschuss diskutiert.

Wünsch, der regelmäßig eigene Arrangements schreibt und hin und wieder Stücke komponiert, kenne kaum eine musikalische Stilrichtung des Komponisten Johann Sebastian Bach, die der Chor noch nicht aufgeführt habe. Oratorien, Kantanten, Motetten bis hin zur h-moll Messe gehören ins Repertoire. Es lag deshalb nahe, dieses sukzessive zu erweitern. Dieses umfasst alte Musik, bedeutende oratorische Werke aus Barock, Klassik und Romantik und auch Werke, die im 20. Jahrhundert entstanden.

Wünsch erinnert sich an Aufführungen von Arthur Honeggers "Cantate de Noel" im Jahr 1995 und 2004 oder das "Requiem für einen polnischen Jungen" aus dem Jahr 2001 von Dietrich Loff.

"Wir haben die Königsmesse von Mozart, die große Schubert-Messe oder Mendelssohns Bilder der Bibel aufgeführt, Brahms Lieder intoniert oder auf unserer Prag-Fahrt auch tschechisch gesungen", erzählt er. Geprobt wird im Übrigen jeden Donnerstag ab 20 Uhr im Gemeindezentrum Muslen. Alle die mitsingen möchten, seien willkommen.