Bilanz zur Lebenspartnerschaft. Mehr schwule Paare. Anstieg nach steuerlicher Anpassung.
Schwarzwald-Baar-Kreis - Die "Homo-Ehe" sorgte bei ihrer Einführung vor elf Jahren für kontroverse Diskussionen. Auch derzeit ist die eingetragene Lebenspartnerschaft wieder in den Medien vertreten wegen einer weiteren Annäherung an die Rechte und Pflichten einer Ehe.
Doch wie stark wird die Möglichkeit der "Verpartnerung" eigentlich im Schwarzwald-Baar-Kreis genutzt? Für die ersten zehn Jahre, also bis 2011, kann das Landratsamt einen Überblick geben. Seit diesem Jahr dürfen homosexuelle Paare auch in Baden-Württemberg auf den Standesämtern "heiraten". Wie viel heiratswillige Lesben und Schwule in den Kommunen in diesem Jahr vorstellig wurden, kann die Pressesprecherin des Landratsamtes, Julia Weiss, nicht sagen.
Doch von 2001 bis 2011, als die Verpartnerung nur im Landratsamt möglich war, gaben sich insgesamt 42 homosexuelle Paare das Ja-Wort, also durchschnittlich vier Paare pro Jahr. Wobei auffällig ist, dass 2010 und 2011 die Zahl der Verpartnerungen mit neun und zehn deutlich höher ausfällt als in den Vorjahren. In dieser Zeit gab es auch steuerliche Anpassungen bei der "Homo-Ehe".
Wie könnte es anders sein, auch bei homosexuellen Paaren verläuft das Eheglück nicht ungetrübt. Bei zwei Paaren sei die Verpartnerung mittlerweile wieder gerichtlich aufgehoben worden, so Weiss. Das durchschnittliche Heiratsalter liegt bei homosexuellen Paaren höher als bei heterosexuellen. Im Schwarzwald-Baar-Kreis zeigt sich bei der Verpartnerung ein Schwerpunkt in der Generation der 30- bis 50-Jährigen: 31 Personen waren es in der Altersklasse der 30- bis 40-Jährigen, 28 Personen waren 40 bis 50 Jahre alt, immerhin sieben Personen waren ab 60 Jahre alt, die sich verpartnern ließen. Bei den 42 eingetragenen Lebenspartnerschaften waren es 26 schwule und 16 lesbische Paare.