Programm: Kritische Stimmen zum Radweg von Donaueschingen nach Aasen / Über Groppertal ebenfalls diskutiert

Ein Mammutprogramm zur Sanierung der Kreisstaßen im Jahr 2019 legte Straßenbauamtsleiter Gerold Günzer im zuständigen Ausschuss vor. Gleichwohl erhitzen sich die Gemüter vor allem beim Thema Radwege.

Schwarzwald-Baar-Kreis. 4,6 Millionen Euro muss der Landkreis nach bisherigen Kostenvoranschlägen für die 29 Maßnahmen, die 2019 in Angriff genommen werden,finanzieren Einige sollen noch 2018 ausgeschrieben werden. Ausgerechnet von den Grünen kam Widerstand gegen einen neuen Rad- und Fußweg: Die Stadt Donaueschingen hat den Wunsch geäußert, einen solchen auf einer Länge von 850 Metern entlang der K5701 zwischen Ortseingang Aasen und Hotel Öschberghof zu bauen. Grünen-Fraktionssprecher Christian Kaiser begrüßt zwar grundsätzlich die erfreuliche Entwicklung, dass mehr Rad- und Fußwege eingerichtet werden sollen, ist sich aber nicht sicher, "dass dieser Weg notwendig ist". Ernst Reiser (Freie Wähler) wurde zu diesem Punkt noch deutlicher: Er finde es bedauerlich, wenn mit öffentlichem Geld ein Radweg zum Öschberghof eingerichtet werden solle. Landrat Hinterseh sieht das anders: "Ich finde es großartig, wenn jemand so viel Geld in ein Hotel investiert und kann es nachvollziehen, dass die öffentliche Hand dann auch in einen Standort investiert." Bernd Hezel (CDU) berichtete, er habe in der Wirtschaft des Öschberghofes mit Menschen gesprochen, die mit dem Rad zum Golfplatz gekommen seien." Vor allem die Angestellten des Hotels, so war in der Diskussion zu hören, würden den Radweg nutzen.

Andererseits forderten die Liberalen einen Radweg, der im Konzept nicht enthalten ist; nämlich im Groppertal. Dort sieht Georg (Wenz) Radler auf der engen Groppertalstaße von LKW bedroht, die zum Steinbruch fahren. Doch einen Radweg auf dieser Strecke einzurichten, wäre so war zu hören, auf dem Gelände zu teuer. Die Straße zu verbreitern, das war ei n Gedanke, den Jürgen Roth (CDU) nahelegte. Doch dass wäre aus Sicht von Landrat Hinterseh auch nicht sinnvoll, weil sich dann eine Ausweichstrecke nach Peterzell entwickeln würde. "Einen Radweg im Groppertal einzurichten, das wäre topografisch extrem schwer", meinte Joachim Gwinner.

Erstaunt über das hohe Investitionsvolumen zeigte sich Jürgen Roth. Ernst Reiser bekundete dem Straßenbauamtsleiter "Respekt vor dem Programm". Er sei, so munterte Reiser Gerold Günzer auf, überzeugt: "Sie schaffen das".

Das gesamte Programm wurde schließlich einstimmig beschlossen. Enthalten ist unter anderem die Sanierung der K 5715 Groppertal in zwei Abschnitten. Der erste, der vom Kirnacher Bahnhöfle bis zum Steinbruch führt, soll 600 000 Euro kosten, der zweite Abschnitt 420 000 Euro. Mit 340 000 Euro ist die K 5708 Weilersbach-Nordstetten im Programm, mit 230 000 Euro die K 5728 Abzweig Geutsche nach Triberg-Oberkirnach, Abzweig L 175. Die K 5742 Fützen-Achdorf-Parkplatz "Wutachflühe" soll für 400 000 Euro saniert wrden. 300 000 Euro wird die K 5732 Bregtal, Anschluss L 172- Linach. Für 100 000 Euro wird die K5736 Bubenbach-Mistelbrunn saniert. Immerhin 50 000 Euro sind für die Stumpenkreuzung bereits vorgesehen, allerdings nur als Arbeitsvorbereitung. Für den Ausbau der K 5724/K 5531 zwischen St. Georgen-Brogen und Hardt sind ebenfalls als Arbeitsvorbereitung 60 000 Euro eingestellt. 535 000 Euro wird die Erneuerung der Schonachbrücke in Schonach kosten, 520 000 Euro die Erneuerung Bauwerk und Stützmauer bei Neudingen. Auf 440 000 Euro wird die Brigachbrücke bei Stockburg geschätzt. Die Eschachbrücke in Niedereschach ist mit 180 000 Euro im Programm. Bei den Radwegen ist der von Biesingen nach Bad Dürrheim mit 600 000 Euro der teurerste. 500 000 Euro soll der von Donaueschingen nach Aasen kosten.