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60 Gruppen verwandeln Schwenningen in Narrenhochburg. Krönender Abschluss mit Schantle, Hansel und Co.

Villingen-Schwenningen - Eine bunte Mischung an Zünften, Kapellen und Hästrägern hatte die Narrenzunft für ihren Umzug angekündigt. Und den Besuchern versprach sie nicht zu viel: 60 Gruppen verwandelten Schwenningen in eine Narrenhochburg.

An Abwechslung mangelte es gestern wahrlich nicht, denn die rund 3500 Teilnehmer hatten sich wieder einiges einfallen lassen: Die Narrengesellschaft Ettenheim schleuderte mit Manneskraft eine Puppe meterhoch in den bewölkten aber trockenen Himmel, die Nebelhexen aus Remmingsheim räucherten das Publikum mit ihrem Hexenkessel förmlich ein, die Schwenninger Bauchenberg-Hexen und die Hexen aus Salzstetten formierten sich zu beeindruckenden Pyramiden. Und bei der Narrenzunft Kuhsattler aus Hohenfels kam das Konfetti zur Erheiterung des Publikums gar aus dem Hinterteil einer Kuh.

Rund 30.000 Besucher an der Strecke wollten sich das bunte Treiben entlang der Sturmbühlstraße, der Fußgängerzone bis zur Bürkturnhalle nicht entgehen lassen. Unter ihnen waren neben Oberbürgermeister Rupert Kubon und zahlreichen Stadträten auch Ministerpräsident a.D. und Ehrenbürger der Stadt VS, Erwin Teufel, der Landtagsabgeordnete Karl Rombach (CDU) sowie Landrat Sven Hinterseh.

Krönender Abschluss mit Schantle, Hansel und Co.

Die kreativ kostümierten Kinder am Streckenrand füllten mit strahlenden Augen ihre Tüten mit Malzern. Die jungen Narren gingen aber auch gekonnt in Deckung, wenn wieder einmal schaurige Hexen im Anmarsch waren, um Schabernack zu treiben. Wer gerät da schon gerne in deren Hände? OB Kubon jedenfalls kann davon ein Lied singen, wurde doch auch er von Hexen kurzzeitig in Gewahrsam genommen.

Bunt gemischt waren die heiteren Musikstücke. Traditioneller klangen die Fanfarenzüge wie die Glonki-Gilde aus Villingen oder aus Durchhausen. Fetzige Partymusik gaben beispielsweise die Guggenmusiker der Fetzä-Bätscher, die im zum Schiff umgebauten Wagen der Villinger Meckergilde Platz nahmen, und die Glasbläserzunft Glashütte zum Besten. Auch die bunt verkleideten Musiker des Jugendblasorchesters der Schwenninger Stadtmusik und die "Mexikaner" des Musikvereins Deckenpfronn schlugen mit ihrer Blasmusik lautstark närrische Töne an.

Ein Jubiläum feierte der Musikverein Weilersbach – er war zum 50. Mal in Serie zu Gast beim Schwenninger Umzug. Aus Münsingen in der Schweiz angereist waren die Guggenmusiker Chlepfschytter, die mit ihrer besonderen Gesichtsbemalung samt funkelnder Sterne für Aufsehen sorgten.

Das Ende des Umzugs markierten traditionell die Schwenninger Moosmulle, Schantle, Hansel und der Hölzlekönig. Zum Klang des Narrenmarsches, gespielt durch die Stadtmusik, bildeten sie den krönenden Abschluss. Nach Angaben der Polizei blieb es am Fasnets-Sunntig rund um den Umzug ruhig.