Sandra Boyke (von links), Stefanie Kehrer, Thomas Blum, Thorsten Stangl, Roland Schleich, Norbert Maurer, Heiko Knickrehm, Ines Laufer, Roland Kehrer und Michael Müller sind stolz darauf, ein Teil des Roten Kreuzes zu sein. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder Bote

Blaulichttag II: Deutsches Rotes Kreuz bietet facettenreiches Aufgabenfeld um Menschen zu helfen

Schwarzwald-Baar-Kreis. Das Deutsche Rote Kreuz kompletiert das Feld der Hilfs- und Rettungsorganisationen, die sich beim Blaulichttag am Sonntag vorstellen.

"Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem wir nicht in irgendeiner Form ehrenamtlich unterwegs sind". Heiko Knickrehm ist Kreisbereitschaftsleiter beim Kreisverband Villingen-Schwenningen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und kennt wie seine Kollegen Thomas Blum (Katastrophenschutz-Beauftragter) und Michael Müller (Zugführer der 1. Einsatzeinheit) den regionalen Ableger des großen Wohlfahrtverbands in- und auswendig.

Seit vielen Jahren sind die Helfer aktiv und schätzen insbesondere die Vielfalt der Arbeit im Verein. "Es handelt sich einfach um ein facettenreiches Aufgabenfeld, bei dem man Menschen in Not hilft – was gibt es Besseres?", erklärt beispielsweise Blum. Und Michael Müller ergänzt: "Es gibt die Möglichkeit, im Laufe der Zeit die vielfältigen Aufgaben des Roten Kreuzes kennenzulernen und dann auszusuchen, was einem am besten gefällt." Vielseitige Aus- und Fortbildungen runden diese Möglichkeit ab.

Doch wie sieht die Arbeit – insbesondere im Bereich des Katastrophenschutzes – konkret aus? Organisiert ist der Kreisverband, den es in vergleichbarer Form im Landkreis auch noch in Donaueschingen gibt, in einzelnen Ortsvereinen. "Diese betreuen jeweils gewisse Leistungsmodule, die wiederum im Bedarfs- oder Einsatzfall hinzugezogen werden können", erläutert der Katastrophenschutz-Beauftragte. Die Aufgaben verteilen sich dabei beispielsweise auf die Bereiche Führung, Erstversorgung, Betreuung und Logistik sowie Technik und Sicherheit.

Der DRK-Kreisverband bildet gleichzeitig bei größeren Schadenslagen die Erste Einsatzeinheit – hierbei gilt es zum Beispiel bei einem Massenanfall von Verletzten den Rettungsdienst bei der Versorgung von Verletzen zu unterstützen. "Darüber hinaus haben wir in verschiedenen Gemeinden so genannte ›Helfer vor Ort‹", berichtet Knickrehm. Diese ehrenamtlichen Ersthelfer aus dem jeweiligen Ort übernehmen eine wichtige Funktion in der Rettungskette und überbrücken die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Die ehrenamtlichen Helfer rücken als Einsatz-Trupp oder Gruppen aber auch aus, wenn es darum geht unter anderem im Falle von Bränden für die mögliche Betreuung von Betroffenen zur Verfügung zu stehen.

Ein großes Aufgabengebiet sind – zur medizinischen Absicherung von Veranstaltungen – Sanitätswachdienste, deren Anzahl und Anforderungen stetig steigen und die ohne ehrenamtliche Helfer nicht machbar wären.

Die Rettungshundestaffel mit ihren 16 Mitgliedern sind zudem ein weiteres Aufgabenfeld des DRK. "Die Hundeführer und ihre Flächensuchhunde sowie Mantrailer werden bei Personensucheinsätzen alarmiert", erklärt Müller. Dabei gilt es Vermisste in einer hilflosen Lage, wie zum Beispiel ältere, verwirrte Menschen, Kinder oder selbstmordgefährdete Personen, aufzuspüren. "Das Spannende an den Einsätzen ist auch die Vernetzung und der direkte Austausch mit dem Rettungsdienst. Dabei kann jeder Helfer in der Notfallversorgung seine Fertigkeiten verbessern", gibt Blum zu bedenken.

Vor einer großen Herausforderung standen die Helfer beispielsweise bei den Flüchtlingseinsätzen in der Region, bei denen innerhalb von kürzester Zeit die Betreuung, Unterbringung und Versorgung zahlreicher Menschen gewährleistet werden musste. Diese hätten aber wiederum die Schlagkräftigkeit sowie regionale und überregionale Vernetzung der Organisation deutlich gemacht. Knickrehm: "Es war beeindruckend, wie vielen Menschen wir helfen konnten."

Neben den Einsatzformationen der Bereitschaft gibt es weitere Bereiche im Roten Kreuz wie die Blutspende, das Jugendrotkreuz und die Wohlfahrts- und Sozialarbeit, in denen sich ebenfalls viele ehrenamtliche Helfer engagieren. Auch die Breitenausbildung, die jährlich zahlreiche Erste-Hilfe-Kurse und Betriebshelfer-Kurse durchführt, ist ein wichtiger Teil im Roten Kreuz, das als größte humanitäre Organisation der Welt in 191 nationalen Gesellschaften mit über 100 Millionen freiwilligen Helfern und Mitgliedern vertreten ist. Die Vielfältigkeit der Aufgaben und Möglichkeiten im DRK ist demnach unbestritten.

Doch auch die Zusammenarbeit ist hierbei unerlässlich, wie der Katastrophenschutz-Beauftragte Blum betont: "Es handelt sich dabei um ein komplexes Hilfeleistungssystem, das bei verschiedenen Lagen ineinandergreift." Und das, auch dank der Arbeit der ehrenamtlichen Helfer, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.