2. Halbfinale VS Music Contest. Foto: Marc Eich

Vier Bands kämpfen beim Halbfinale des VS Music Contest um die Gunst der Jury.

Villingen-Schwenningen - Das Finale des 15. VS Music Contest kann kommen. Am Wochenende konnten die Regioband Blackslash, [anna]log, The Tape Riders und One Step Up die Jury überzeugen und haben nun die Chance, den Contest am 15. Juni für sich zu entscheiden.

Vermutlich keiner der insgesamt mehr als 320 Zuhörer, die am Freitag und Samstag in die Villinger Scheuer pilgerten, mochte in der Haut der acht Jurymitglieder stecken. Die Spreu hatte sich bereits in den Vorentscheiden vom Weizen getrennt, und bei vielen Auftritten entschieden oftmals nur Nuancen über Weiterkommen oder Ausscheiden. Eins ist jedoch sicher: Das Jugendhaus wird ein hochklassiges und sicherlich spannendes Finale des Jubiläums-Contest erleben.

Das erste Halbfinale am Freitag durften die Tuttlinger Jungs von »Simplicity« eröffnen. Sie taten das vor einer großen Fanschar und mit einer guten Mischung aus schnellen sowie gemächlicheren Rocksongs.

Aber trotz eines soliden Auftritts, der mit einer Song-Weltpremiere abgeschlossen wurde, reichte es nicht für das Finale – zur Enttäuschung der vielen Anhänger.

Einen erneut starken und überzeugenden Auftritt boten derweil die Tuttlinger Kollegen der Band [anna]log. Die drei Jungs fabrizieren ihren Rock’n’Roll in einer derart begeisternden Form, dass praktisch niemand vor der Bühne umher kam, sich zu der Musik zu bewegen. Die Formation schaffte es zudem, dass das Publikum ohne Aufforderung zu dem deutschen Song Renate spontan mitsang. Folgerichtig darf man »[anna]log« auch im Finale erleben.

Ebenfalls aus dem Schwäbischen durfte sich die Band Cuse im Halbfinale beweisen. Mit einem explosiven Start ließen die Tübinger die Scheuer sogleich erbeben, und auch die Zuhörer wurden sofort mit eingebunden. Klatschen, springen, Arme schwenken, Pogo und sogar eine Laola-Welle: Die Band gab alles, um ihren Auftritt zu etwas Besonderen zu machen. Mit einem akustischen Song, der das letzte Mal noch elektrisch zum Besten gegeben wurde, versuchte man sich in die Herzen des Publikums und der Jury zu spielen und musste am Ende aber ohne das Finalticket die Heimreise antreten.

Und dann waren da noch »The Tape Riders« – die Exoten des diesjährigen Contest. Sie schafften es wieder, sich von der rockgeprägten Masse abzuheben und zugleich zu überzeugen. Ihr individueller Auftritt sorgte für einen perfekten Abschluss eines starken Halbfinales.

Mit einer außergewöhnlichen Lichtshow schaffte man perfekte Rahmenbedingungen, um den »IndieProgElectro« darzubieten. Die Augen schließen, die Electro-Klänge genießen – das wird auch im Finale möglich sein.

Western-Style-anmutender Auftritt

Das Halbfinale am Samstag begann mit alternativem Rock der Konstanzer Band »Random Selection«. Sie setzten auf zweistimmigen, zum Teil spanischen, zum Teil englischen Gesang und zeigten sich dank gefühlvoller Lieder mit akustischer Gitarre zugleich variabel. Ihr Western-Style-anmutender Auftritt überzeugte aber nicht so sehr wie im Vorentscheid und so war der Contest für die Band vom Bodensee vorzeitig zu Ende.

Ein dynamischer Beginn und vor allem ein überaus dynamischer Sänger, der sowohl die komplette Bühnenbreite als auch den Platz vor der Bühne für seine Darbietungen nutzte, erlebten die Zuhörer mit der Band Raumlos. Mit ausschließlich auf Deutsch gesungenen Rocksongs sorgten die Bad Krozinger zwar erneut für ein Novum, auf das man im Finale aber verzichten muss.

Ausgerechnet die jüngste Band zeigte den vorangegangen Halbfinalisten des Abends, wie man die Jury überzeugen konnte. »One Step Up« aus Freiburg sorgte mit ihrem sauber gespielten Punk-Rock für einen starken Auftritt, der spätestens beim fulminanten Finale das Publikum überzeugte. Mit einem Riesenjubel freuten sich die jungen Freiburger um kurz nach 1 Uhr nachts über die Entscheidung der Jury, die die Formation ins Finale schickte.

Das gleiche Glück erfuhr die einzig verbliebene Regioband. »Blackslash« aus Hüfingen gab am Ende des Abends nochmals richtig Gas. Harte Gitarrenriffs, eine außergewöhnliche Bühnenpräsenz, ein starker Sänger und eine feiernde Meute sorgten für einen Auftritt, den man sich in dieser Weise auch beim großen Finale wünscht.