Zwei starke Sprünge zeigte der Hinterzartener Stephan Leyhe. Foto: Eibner

Mit zwei starken Durchgängen ist der Hinterzartener Stephan Leyhe bei der 70. Vierschanzentournee direkt in die Top Ten gesprungen. Für den zweiten Auftritt in Garmisch hat der 29-Jährige einen speziellen Wunsch.

Direkt nach der Landung plumpste dem Hinterzartener Stephan Leyhe das Herz erst einmal in die Hose. "Wenn man über den Hang drüberkommt und sieht die Linie so weit unten, landet aber so weit vor der Linie, dann denkt man sich: ›Verdammt, jetzt reicht’s mich wieder durch!‹"

Anspannung wie weggeblasen

Doch dann leuchtete hinter seinem Namen die "2" auf, und alle Anspannung war wie weggeblasen. Leyhe jubelte zum Auftakt der Vierschanzentournee erst über diese für ihn überraschende Wende und am Ende über Platz neun nach zwei starken Sprüngen. Dass für den Schwarzwälder ein gewisser Überraschungseffekt im Spiel war, lag an dem Springer, der direkt vor ihm über den Bakken gegangen war: Markus Eisenbichler.

"Eisei" sorgt ungewollt für Verwirrung

"Ich hab schon mitbekommen, dass der Eisei recht weit gesprungen ist, ich hab da ein bisschen was grölen hören oben, aber dass der Eisei so weit vorne ist – das hat mich selber überrascht, dass ich dann Zweiter werde", rekapitulierte der Tourneedritte von 2019 die Sekunden nach seinem abschließenden Sprung.

"Der Rhythmus passt wieder"

Mit dem Top-Ten-Platz ist Leyhe glücklich. "Ich konnte mich steigern, das war mein Ziel. Der Rhythmus passt wieder", blickt der 29-Jährige hoffnungsvoll auf die weiteren Tourneestationen. "Die ungeliebte Oberstdorf-Schanze habe ich hinter mir", meinte er mit einem Lächeln, "jetzt wird es immer besser."

Wetterfrösche sagen Frühling voraus

Auf einen "Vorteil" muss Leyhe dann allerdings wohl verzichten. Während alle anderen Springer dem regnerischen Wetter von Oberstdorf wenig abgewinnen konnte, fand der Hinterzartener die Bedingungen für sich selbst ausgezeichnet. "Vielleicht regnet’s in Garmisch ja noch mal", wünschte er sich. Das wird wohl nichts. Die Wetterfrösche sagen für Silvester und Neujahr Sonne bei 13 bis 16 Grad vorher.

David Siegel greift ein

Mit sechs weiteren Skispringern in der sogenannten nationalen Gruppe tritt der Deutsche Skiverband bei der zweiten Station der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen an. Martin Hammann (Aue), Philipp Raimund (Oberstdorf), Justin Lisso (Schmiedefeld), David Siegel (Sulz/SV Baiersbronn), Kilian Märkl (Partenkirchen) und Felix Hoffmann (Goldlauter) komplettieren den deutschen Kader in der Qualifikation an Silvester. Die sechs Athleten hatten sich unter anderem durch ihre Leistungen beim zweitklassigen Continental Cup im schweizerischen Engelberg für das Aufgebot empfohlen. Beim Auftakt in Oberstdorf hatte der DSV noch auf den Einsatz der nationalen Gruppe verzichtet.