Wie in der Vergangenheit werden Freiwillige an Fronleichnam in aller Herrgottsfrüh den Teppich fertig machen. Foto: Koch

In diesem Jahr kann der im Volksmund auch als Herrgottstag bekannte Feiertag Fronleichnam wieder in der traditionellen Form stattfinden. Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause findet nach dem Festgottesdienst, der um 9 Uhr in der St.-Ulrichs-Kirche beginnt, wieder eine Prozession zu den vier Altären im Ort statt.

Geislingen - Drei der vier Altäre werden, wie in Geislingen üblich, von bunten und kreativen Blumenteppichen geschmückt. Einen der drei Blumenteppiche gestaltet die Kolpingsfamilie Geislingen (KFG). Dreh- und Angelpunkt ist die Familie Amann, bei der alle Fäden zusammenlaufen.

Jugendgruppe hilft mit

Bereits im Vorfeld sägte die Jugendgruppe der KFG einzelne Platten in die gewünschte Form. Über die sozialen Medien wurden Freiwillige gesucht, die die gesägten Platten gestalten. So sind zehn Platten unter den Mitgliedern verteilt worden. Die Freiwilligen aller Altersklassen können ihre Platte nach den eigenen Vorstellungen gestalten – einzig die Form ist in diesem Jahr eine Besondere und vorgegeben.

Diese Vorgehensweise hat sich während der Pandemie als sehr praktikabel herausgestellt, da die einzelnen Mitglieder so nur für einen kleinen Teil Blumen sammeln und zäpfeln müssen und das Gestalten der Platten in den für sie geeigneten Zeitfenstern vorgenommen werden können.

Familie Amann gestaltet das zentrale Motiv

Um die Blumen und Pflanzen für das zentrale Motiv und den Hintergrund kümmert sich Familie Amann mit einigen Helfern. Bereits Tage vor dem Feiertag ist die komplette Familie unterwegs, um auf Feldern und Wiesen rund um Geislingen nach geeigneten Blumen und Pflanzen Ausschau zu halten. Immer wieder tragen auch Gemeindemitglieder ihre Gartenblumen – vor allem Pfingstrosen – an, damit diese vor dem Verblühen noch einen Blumenteppich schmücken können.

Frühestens am Sonntag vor Fronleichnam kann mit dem Pflücken und Zäpfeln der Blumen begonnen werden. Die Blütenblätter werden an einem kühlen Ort aufbewahrt, bis sie am Tag vor Fronleichnam zum zentralen Motiv gelegt werden.

Der Altar bei der TSV-Halle wird ebenfalls am Tag vor Fronleichnam mit Hilfe der Jugendgruppe aufgebaut, wobei die zehn Einzelmotive zunächst bei Familie Amann gesammelt werden. Am frühen Morgen des Feiertages treffen sich dann die Helfer, um das Hauptmotiv und die einzelnen Platten zu einem großen Ganzen zusammenzufügen und mit den gezäpfelten Blumen dem Gesamtmotiv noch einen schönen Rahmen zu verleihen.

Abbau erst am Abend

Ein weiterer Blumenteppich wird beim Gasthaus Diener vom Kindergottesdienst-Team gestaltet, der dritte Teppich befindet sich vor dem Geislinger Wasserschloss. Für ihn zeichnen Christine Gulde und Elke Lang mit einem Team von Freiwilligen verantwortlich. Den Helfern bleibt schließlich nur noch zu hoffen, dass auch das Wetter an diesem Tag passt und nicht ein Gewitter die Blumenpracht verweht.

Zu bewundern sind alle drei Kunstwerke bis zum frühen Abend an Fronleichnam, bevor die Altäre und Teppiche von den Verantwortlichen wieder abgebaut und zusammengefegt werden.