Fahrende Züge war am Donnerstag zur Mittagszeit eine absolute Ausnahme. Foto: Gezener

Wer am Donnerstag mit den Zügen der Deutschen Bahn nach Horb kommen oder von Horb aus weg wollte, musste ganz schön viel Zeit und Geduld mitbringen. Denn wegen des GDL-Streiks kam es auch am Horber Hauptbahnhof zu vielen Zugausfällen – in alle Richtungen.

Horb - Wer von Horb aus über Nagold und Calw nach Pforzheim wollte, musste genauso mit Zugausfällen kämpfen wie Reisende, die von Horb aus über Eutingen im Gäu und Herrenberg nach Böblingen, oder von Horb über Rottenburg nach Tübingen, oder von Horb über Sulz nach Rottweil fahren wollten.

Auch wenn die Deutsche Bahn Reisende darum gebeten hatte, ihre geplanten Reisen nach Möglichkeit zu verschieben, ereignete sich der GDL-Streik für die auf den Bahnsteigen wartenden Reisenden zu kurzfristig.

So kritisierte etwa Jessica Feulner (Name geändert) aus Rottweil, dass die GDL die Streiks nicht schon mit einer Woche Vorlauf angekündigt hatte: "Ich finde es nicht korrekt, dass die Streiks so kurzfristig stattfinden. Hätte ich früher davon gewusst, hätte ich meine Fahrten anders eingeplant", sagt sie.

Fahrgäste warten stundenlang

Feulner wartete am Donnerstag mehrere Stunden auf einen Zug nach Rottweil. Sie war von Rottweil nach Schopfloch gekommen, um dort ihre Verwandten zu besuchen. Am Donnerstagmorgen fuhr sie um 10 Uhr mit dem Bus von Schopfloch nach Horb. Gegen 10.30 Uhr kam sie am Horber Hauptbahnhof an. "Dann bin ich in das Reisenzentrum gegangen und wollte mir ein Ticket nach Rottweil kaufen. Dort habe ich dann erfahren, dass ich wegen der Zugausfälle lange warten muss", sagt Feulner.

Nachdem der Zug, der eigentlich um 11.27 Uhr Richtung Rottweil losfahren sollte, ausgefallen war, fiel auch die Fahrt um 12.23 Uhr aus. "Jetzt sind schon zwei Züge Richtung Rottweil ausgefallen. Hoffentlich fährt der nächste Zug um 13.27 Uhr dann endlich ab. Dann werde ich hier insgesamt drei Stunden gesessen haben. Und dann ist aber auch gut! Wenn der dritte Zug auch nicht fährt, rufe ich meine Verwandten an und lasse mich abholen", ärgerte sich Feulner gegen 12.45 Uhr auf dem Bahnsteig. Und sie war nur eine von vielen.