Uwe Witfer (Dritter von links), Kreis- und Regionalvorsitzender, und Sven Hübschen, Regionalbeauftragter Baden-Württemberg (rechts) leiten die Verkehrszählung und Beoboachtung an der Schwenninger Straße in Villingen, weitere ACE-Helfer sind Walter Mädler, Reinhard Streuber und Adalbert Guth. Foto: Schimkat

Fünf Männer in roten Westen standen in Villingen an der Schwenninger Straße dort, wo Autos auf die B 33 in Richtung Bad Dürrheim fahren und auch aus dieser Richtung von der B 33 auf die Schwenninger Straße fahren.

VS-Villingen - Sie gehören zum Automobilclub Europa, der insgesamt 630 000 Mitglieder zählt, und beobachteten das Verhalten von Autofahrern und Radfahrern, wobei sie fleißig zählten und auf ihren Bögen das Verhalten einordneten.

Interessante Beobachtungen

Sven Hübschen, Regionalbeauftragter für Baden Württemberg, und Uwe Witfer, Kreis- und Regionalvorsitzender, erklärten im Gespräch mit unserer Redaktion, dass der Radweg entlang der Schwenninger Straße die Auf- und Abfahrten passiert, perfekt ausgeschildert sei, aber dass einerseits viele Autofahrer nicht direkt am Stoppschild ihr Fahrzeug zum Stillstand brachten und oft auf die Mitte des Fahrradwegs fuhren. Andererseits habe es auch Fahrradfahrer gegeben, die munter, ohne nach rechts oder links zu schauen, sich ihre berechtigte Vorfahrt nahmen, aber als das schwächere Glied auf dem Radweg trotzdem nach dem Verkehr schauen sollten.

Ehrenamtliche Helfer

Unterstützt wurden Hübschen und Witfer von den ehrenamtlichen Helfern des ACE, Walter Mädler, Reinhard Streuber und Adalbert Guth. Eine Stunde standen alle an der Ein- und Auffahrt, zählten und trugen alle Verkehrsteilnehmer in drei Kategorien auf ihrer Liste ein: Das Verhalten der Autofahrer an der Stoppstelle, das Verhalten der Autofahrer beim Abbiegen und das Verhalten der Radfahrer beim Queren.

Nicht über Schulter geblickt

So manches Mal entfuhr ihnen "Ja guck mal, der hält überhaupt nicht", oder "Über die Schulter zu schauen, ist wohl auch nicht drin", oder "Der Fahrradfahrer hat aber Tempo, vom Links- oder Rechtsschauen keine Spur". Dann waren sie zum Teil restlos bedient und zählten auf: 17 Radfahrer waren vorsichtig, sechs überhaupt nicht. Walter Mädler trug vor: Von den Linksabbiegern schauten zehn Autofahrer über die Schulter, 30 überhaupt nicht. Über die Schulter zu schauen sei Vorschrift, erläuterte er.

Die Hitparade

Dann meldeten Reinhard Streuber und Adalbert Guth die Hitparade: 43 Autofahrer hatten vorschriftsmäßig am Stoppschild gehalten, zwölf hatten erst auf dem Radweg angehalten und 50 hatten die Stoppstelle munter überfahren, also überhaupt nicht angehalten. "Das ist viel zuviel", waren sich alle einig. "Das sollte man doch mal in unserem Clubmagazin aufnehmen", meinten sie.

Der ACE

Zu den Aufgaben des ACE gehöre unter anderem die Pannen- und Unfallhilfe, oft würden sie an der Bundesautobahn zählen, wie viele Lastwagen sich an den vorschriftsmäßigen Abstand von 50 Metern zum Vordermann halten. Auf die Frage, wie viele das seien, antworteten die Helfer: "Zweidrittel halten sich an die Vorschriften."

Fahrradstraße geplant

Witfer erklärte abschließend, dass es geplant sei, die Brigachstraße zur Fahrradstraße auszuweisen, dann seien die Radfahrer dort bevorrechtigt."