Für die Muslime ist derzeit eine harte Probe im Gange: Bereits seit Anfang März ist für sie Ramadan. Das bedeutet für viele gläubige Muslims, dass tagsüber gefastet wird. Der Vorsitzender der islamischen Gemeinde Triberg erläutert die Hintergründe.
Ihrem Glauben nach ist der Monat Ramadan derjenige, in dem der Koran erstmals für die Menschen herabgesandt worden ist.
Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang wird in diesem Monat (der islamische Kalender richtet sich nach dem Mondkalender aus) gefastet. Ausnahmen gibt es, beispielsweise für Schwangere oder bei medizinischer Begründung. Aber auch dann, wenn man sich auf Reisen befindet.
Ein gläubiger Muslim aber wird bis zum letzten Tag im Monat Ramadan mit Beginn der Morgendämmerung fasten, bis die Sonne untergeht, also etwa gegen 18.30 Uhr. In dieser Zeit wird dann weder gegessen noch getrunken, nicht einmal Wasser, erläuterte der neue Vorsitzende der islamischen Gemeinde Triberg, Ali Ildir, gegenüber dem Schwarzwälder Boten.
Abends wird das Fastenbrechen gefeiert
Daneben habe die Islamische Gemeinde zum Fastenbrechen sowohl den katholischen Pfarrer Andreas Treuer als auch seinen evangelischen Kollegen Markus Ockert geladen – bei Treuer kollidierte der Termin allerdings mit der Samstagabendmesse in Schönwald. Auch Bürgermeister Gallus Strobel hätten sie eingeladen, allerdings keinerlei Rückmeldung erhalten.
Dann aber wurde in den Räumen der Moschee das Fastenbrechen gefeiert. Traditionell wird dabei zunächst Wasser getrunken und eine Dattel gegessen. Doch im Vorfeld wurden die Teller gefüllt. Auffallend ist dabei die strikte Trennung der Geschlechter – ausschließlich Männer waren beim Fastenbrechen anwesend, die Frauen waren in separaten Räumen. Nach dem Essen wurde mehrfach gebetet, und es gab etliche interessante Gespräche. Gegen 20 Uhr zogen sich die Gemeindemitglieder dann in den Gebetsraum der Moschee zurück zum vorgeschriebenen fünften Tagesgebet.
In knapp drei Wochen werden die Muslime dann einen ihrer wenigen großen Feiertage begehen: Das Fastenbrechen, das den Ramadan beendet, „Bayrami“ (sprich Bayram). Nach dem Opferfest, an dem vier Tage lang Abrahams gedacht wird, der bereit war, seinen Sohn zu opfern, ist dies der zweithöchste Feiertag.