"S’Hebammenhaus" neben dem Villinger Hallenbad platzt aus allen Nähten. Die Hebammen suchen neue Räume. Foto: Heinig

S’Hebammenhaus wird zu klein. Die 16 Hebammen suchen neue Räume, am liebsten in der Kernstadt von Villingen, um für Notfälle auch weiterhin die Nähe zum Schwarzwald-Baar-Klinikum gewährleisten zu können. Den Standort neben dem Villinger Hallenbad geben sie dabei nur ungern auf.

VS-Villingen - Dort schätzen sie die Nähe zur Stadt und zu den Grünflächen des Hubenloches mit dem Rosengarten, lässt sich da für die werdenden Mütter doch angenehm die Zeit verbringen, die vor der Niederkunft noch liegen kann.

Vom neuen Standort wünschen sie sich eine ähnliche Umgebung, auf keinen Fall einen "Klinikcharakter" und vielleicht findet sich ja auch eine bislang ungenutzte Brache, die man aus dem Dornröschenschlaf holen und damit auch ökologisch handeln könnte.

2007 gegründet

2007 wurde "s’Hebammenhaus" in der Saarlandstraße 50 mit zunächst sechs freischaffenden Hebammen gegründet. 2013 konnte man vom Eigentümer, den Stadtwerken VS, weitere Räume dazumieten. Inzwischen helfen 16 Hebammen mit einem Durchschnittsalter von 39 Jahren jährlich rund 270 Kindern auf die Welt.

Sowohl die Anfragen der Schwangeren nach außerklinischer Geburtshilfe als auch der Hebammen, die gerne zu einem gut organisierten und dafür über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus bekannten Team stoßen würden, müssen immer häufiger abschlägig beschieden werden.

Kommen kaum aneinander vorbei

"Momentan kommen wir räumlich kaum mehr aneinander vorbei", bedauert Hebamme Leonie Kaim. Gesucht wird also ein neues Domizil mit rund 500 Quadratmetern Fläche, in dem ein Geburtshaus mit zwei Geburtsräumen und einem Wehenzimmer sowie eine Praxis mit Kursräumen, einem Büro für die Verwaltung und Personalräumen untergebracht werden können.

Neues Angebot: länger im Wochenbett

Neu angeboten werden soll dazu die Möglichkeit für junge Mütter, mit und ohne Familie drei bis vier Nächte im Wochenbett bleiben zu können – ganz nach dem Vorbild der Schweiz. Dort schießen laut Hebamme Monja Dinser gerade staatlich geförderte Geburtshäuser wie Pilze aus dem Boden, um dorthin die gesunden Gebärenden aus den überlasteten Kliniken auslagern zu können. Auch Wochenbettsprechstunden könnten im neuen Hebammenhaus abgehalten werden, um den aktuell herrschenden Mangel an Hebammen für Hausbesuche zu lindern.

Derzeit nimmt die Verwaltungskraft schließlich täglich Anrufe von Frauen entgegen, die gerade von ihrer Schwangerschaft erfahren haben und sogleich eine Hebamme für den Geburtstermin suchen. Der Mangel hat sich herumgesprochen. Und tatsächlich muss Stefanie Schnee auch immer wieder Absagen erteilen.