Cathleen Tzschoch ist seit 2015 Tierpflegerin im Stadtpark. In der momentanen Hitzewelle sind sie und ihr Kollege Tobias Harter besonders gefragt, denn die Tiere brauchen jetzt besonders viel Zuwendung. Foto: Hamsch

Der Sommer sorgt auch im Stadtpark für Herausforderungen. Die Tierpfleger Cathleen Tzschoch und Tobias Harter fangen bereits um 6 Uhr in der Frühe an, die Tiere zu versorgen. Unter anderem steht eine Dusche für Pony Bronko an.

Lahr - Im Gehege von Bronko gibt es viele Bäume. Diese sind überlebensnotwendig, denn sie sorgen für Schatten. Dem 32 Jahre alten Pony setzt die Hitze besonders zu. "Affen und Erdmännchen kommen noch am besten mit hohen Temperaturen zurecht", sagt Cathleen Tzschoch.

Sogar Kamerunschafen ist es jetzt zu heiß

Gerade für die älteren Tiere wie Pony Bronko seien die sommerlichen Temperaturen aber problematisch, erklärt die Tierpflegerin. Zusammen mit ihrem Kollegen Tobias Harter betreut sie die Tiere im Stadtpark, immer von 6 bis 16.30 Uhr. Auch am Wochenende und an Feiertagen sind die Tierpfleger im Einsatz.

Für Cathleen Tzschoch ist Tierpflegerin ein Traumberuf. Seit 2015 ist sie im Stadtpark für die Betreuung der Tiere zuständig. Bereits in der zweiten Klasse habe sie sich in diesen Beruf verliebt. Auch ihr Kollege Tobias Harter hegte schon seit der Kindheit diesen Berufswunsch. "Ich weiß noch ganz genau, wie ich in die Freundschaftsbücher Tierpfleger als Berufswunsch reingeschrieben habe", erzählt er.  

Die Dankbarkeit der Tiere und mit ihnen im Freien arbeiten zu können, gefällt Harter an seiner Arbeit besonders. Harter ist seit Juli Teil des Tierpflegerteams. Aktuell haben die beiden Tierpfleger viel zu tun, denn die Tiere im Stadtpark benötigen momentan viel Wasser.

"Die Hitze macht Mensch und Tier zu schaffen", sagt Tzschoch. Der 32-jährige Bronko, der ein Zahnproblem hat, nimmt sein Wasser hauptsächlich über die Nahrung auf. "Das Pony ist zu alt und kann kein Heu mehr fressen, deshalb werden die Heupellets in Wasser eingeweicht", erklärt Tzschoch. An Tränken in den Gehegen können sich die Tiere ihre Portion Wasser abholen.

Die größeren Tiere, wie Pony Bronko und seine Mitbewohner, zwei Kamerunschafe, werden an den heißen Tagen zudem von den Tierpflegern abgeduscht. "Die Kamerunschafe stammen ursprünglich aus Afrika, aber dennoch merkt man, dass sie Probleme mit der Hitzewelle haben", erklärt Tzschoch.

Auch die Vögel bekommen täglich ihre Dusche. In den Vogelgehegen sind Sprühnebler angebracht, die die Tiere ein bis zwei Stunden täglich erfrischen. Auch das Lama erhält durch ein flaches Wasserbad eine Abkühlung.

Eis und gefrorene Früchte für die Affen

Am meisten unter der Hitze leiden die vier Meerschweinchen und die zwei Kaninchen, so Tierpflegerin Tzschoch. Neben dem Besprenkeln mit Wasser sollen Granitplatten künftig für Abkühlung sorgen. "Die Platten sind schon bestellt", sagt Tzschoch. Eine Granitplatte kostet 20 Euro, das ist deutlich weniger, als für eine Klimaanlage fällig wäre.

Zur Abkühlung im Affengehege haben sich die Tierpfleger einen weiteren Trick ausgedacht: Eisbomben, gefrorene Früchten und Wasser in einem Eimer sollen den Affen dabei helfen, durch die Hitzewelle zu kommen.

Zwei Mal in der Woche bereiten die Tierpfleger die kühle Erfrischung für die Affen zu. Die Tierpfleger bemerken allerdings, dass die Tiere momentan weniger zu sich nehmen. Außer den Affen, die Allesfresser sind. "Alles, was geht, wird gefressen", sagt die Tierpflegerin.

Erdmännchen vertragen die hohen Temperaturen gut, so die Tierpflegerin. Sie buddeln sich einfach in den Boden ein.