Lorenz Grey hat im Lahrer Stiftsschaffneikeller mit vier weiteren Musikern aus der Region das Publikum zum Swingen gebracht. Evergreens und Eigenkompositionen begeisterten die Zuhörer.
Lahr - Die Resonanz auf das Konzert nach drei vorherigen Absagen hat auch die Verantwortlichen des Kulturkreises überrascht. Kurz vor Konzertbeginn mussten sie zwei weitere Stuhlreihen aufbauen.
Mit Johannes Hamm (Drums), Simon Schallwig (Kontrabass), Jörg Merbitz (Saxophon) und Rares Popsa (Gitarre) brachte Grey ein Ensemble aus examinierten Jazzmusikern mit, die nach Aussage von Grey seine Idealbesetzung darstellten.
Mit dem Eric-Clapton-Song "Change the world" eröffnete das Ensemble den Abend. Sie frischten den Song zu einer Midtempo-Nummer auf, sodass das Publikum gleich das harmonische Miteinander der Protagonisten genießen durfte.
Seine Affinität zu New York konnte Grey nicht verhehlen – weder im Stil, der an den East-Coast-Jazz erinnert, noch bei seinem "Fallin in Love with New York". Seine Komposition "Fearless Girl" stellte eine Hommage an eine Bronzestatue in Manhattan dar.
Nach dem Beatles Stück "Blackbird" präsentierte Grey mit "Liberty Hotel" den Titelsong seiner CD, einen groovigen "Easy Listening"-Song, der sofort Leben ins Publikum brachte. Mit dem Latinsong "Everybody says it’s so" hielten die fünf Könner die Stimmung hoch und bewiesen ihre musikalische Bandbreite.
Ein deutschsprachiger Song im Programm
Den einzigen deutschsprachigen Song, den Grey für würdig erachtete, ins Programm aufgenommen zu werden, war "Ausgerechnet, Heute Abend", der 1957 von Ralph Siegel arrangiert und von Peter Alexander interpretiert wurde. Mit einem gelungenen Arrangement von Billy Joels "Just the way you are" beendete Grey das erste Set des Konzerts.
Nach der Pause konnte sich Popsa mit einem sehr einfühlsamen Gitarrensolo bei dem Stück "Twenty One" auszeichnen; bei "On the sunny side of the street" zeigte Merbitz am Saxofon seine Expertise. Mit der Eigenkomposition "The Joker" wurde Grey 2017 beim "UK-Songwriter- Contest" ausgezeichnet.
Ein weiteres Highlight war sicher "Tuesday Girl". Bei diesem "Uptempo-Song" weckte Grey Assoziationen an Jamie Cullum oder Harry Connick. Der Song hat durchaus Ohrwurmcharakter. Es folgten weitere Covers von Nat King Cole und Sting sowie der Titelsong des Programms "Fallin in Love with NY".
Grey durfte als Lohn für dieses genussvolle Musikevent die Bühne erst nach zwei weiteren Zugaben verlassen. Ein Lob für Grey, dass er sich auch um den musikalischen Nachwuchs verdient macht. Das Konzert war ein Beispiel, dass auch die regionale Musikszene hervorragende Künstler aufzuweisen hat und dies auch vom Lahrer Publikum honoriert wird.