Der VfL Nagold (weiß) brennt auf Wiedergutmachung. Foto: Kraushaar

Vier Spieltage in Folge musste Landesligist VfL Nagold auswärts antreten, am Samstag steht endlich wieder ein Heimspiel auf dem Programm. Gegner ist der Tabellenvorletzte SSC Tübingen.

VfL Nagold – SSC Tübingen (Samstag, 15.30 Uhr). Für die Elf von VfL-Trainer Armin Redzepagic ist das eine gute Gelegenheit, um wieder in die Erfolgspur zurückzufinden.

Zuletzt hatte der Coach wenig Grund zur Freude, viel zu leichtsinnig hatten seine Kicker die Tabellenführung aus den Händen gegeben. Acht Punkte waren das Minimalziel des Stammheimers aus den vergangenen Spielen eigentlich gewesen, unter dem Strich sind es gerade mal fünf geworden. Zwei Unentschieden (GSV Maichingen und beim SV Seedorf), ein Sieg (TSV Ehningen) und eine Niederlage (SG Empfingen) waren die Ausbeute. Angesichts der Spielverläufe und der Dominanz in den Partien müssen die vier Ergebnisse der Mannschaft wie eine Ohrfeige vorkommen. Der Gipfel der verpassten Chancen war ganz sicher der Auftritt beim SV Seedorf, bei dem die VfL-Elf das "Kunststück" fertig brachte, einen klare 3:0-Führung zu verspielen. "Das Ergebnis nervt alle, die Mannschaft brennt auf Wiedergutmachung", gab Redzepagic seine Eindrücke aus der Woche nach dem 3:3 weiter.

Keine Frage, nach den vier Auswärtsspielen herrscht beim VfL Nagold Redebedarf. Wie können bei dieser spielerischen Qualität solche Ergebnisse zustande kommen? Was läuft schief? Sind die Rotation oder der große Kader das Problem? Diese Fragen galt und gilt es zu beantworten.

Sieben Spieler hatte Redzepagic in Seedorf auf der Bank, zwei davon kamen ab der 68. und 71. Minute zum Einsatz. Aber weder David Weinhardt noch Marsel Cicak konnten der Mannschaft wirklich helfen, das Ruder noch herumzureißen.

Am Samstag gegen die Tübinger ist deshalb Wiedergutmachung angesagt. Denn eine erneute Pleite – gegen eines der schwächeren Teams der Liga – würden die Fans dem VfL nicht verzeihen. "Bei allem Respekt vor dem Gegner, aber alles andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung", nimmt der VfL-Coach seine Elf in die Pflicht. Er wird der Mannschaft eine zweite Chance geben. Verstärkt wird das Team durch Tobias Essig, der am vergangenen Sonntag mit seinem Dreierpack in der Bezirksligamannschaft gegen den 1. FC Altburg zu überzeugen wusste.

Das erste Viertel der Saison beschließt der VfL mit vier Punkten Rückstand auf Überraschungstabellenführer Young Boys Reutlingen und findet sich nun in der Rolle des Jägers wieder. Trotz des unvorhergesehenen Rollentauschs gilt der VfL beim Rest der Liga noch immer als der Favorit auf die Meisterschaft. Am Ende zählen in der Tabelle aber die Punkte und nicht der Ballbesitz oder die Anzahl der Chancen.