Vor allem auf der Torhüter-Position sieht es beim VfL Nagold düster aus. Zuletzt gegen die TSG Tübingen stand daher sogar Torwarttrainer Markus Burkhardt kurz vor einem Einsatz, da sich Keeper Tiago Melicias verletzt hatte. Foto: Albert M. Kraushaar

Rein sportlich geht es für den bereits abgestiegenen VfL Nagold in Geislingen um nichts mehr. Dennoch können sich die Spieler aus der zweiten Reihe schon einmal für den Landesliga-Kader empfehlen.

SC Geislingen – VfL Nagold (Samstag, 15.30 Uhr). Die einen hängen sich noch voll rein, für die anderen ist die Saison gelaufen. Herauskommen seit Jahren am Saisonende teils kuriose Ergebnisse. Der drittletzte Spieltag der Fußball-Verbandsliga lieferte wieder eine Bestätigung, denn Hand aufs Herz: Wer hätte am Mittwochabend dem TSV Berg einen 4:1-Sieg bei der TSG Tübingen zugetraut?

„Dass unser Abstieg schon drei Spieltage vor Saisonende feststeht, das wollte ich unbedingt vermeiden“, blickt der Nagolder Armin Redzepagic auf die Heimniederlage gegen den VfL Sindelfingen zurück. Ihm stießen nicht nur die Defizite in der Abwehr, sondern auch die Harmlosigkeit im Angriff auf. Natürlich lässt sich das 0:3 relativ leicht auf diese beiden Mannschaftsteile reduzieren. Aber das würde am Kern der Ursache vorbeigehen. Im Spiel gegen die Daimlerstädter krankte es bei einigen an der Einstellung, zum anderen wirkte sich schon die im Raum stehende Rettung der zweiten Mannschaft mit der Abstellung von Philipp Schäuble und Fabian Mücke aus. Beim Spiel in Ottenbronn (0:1) standen zudem Gianluca Trianni und Jeremie Arlt in der Startelf, doch das Quartett blieb im Streben nach einem Punktgewinn ohne Wirkung. Der soll nun gegen den TSV Schönaich realisiert werden. Redzepagic sagt: „Wir wollen versuchen, im Rahmen des Regelwerks der zweiten Mannschaft die Klasse zu erhalten“.

Erwartungen auf Sparflamme

Aus diesem Grund kalkuliert der VfL-Trainer für das Spiel beim SC Geislingen auch mit einer B-Elf und lässt die Erwartungen auf Sparflamme kochen. „Es werden auf jeden Fall wieder ein paar U19-Spieler mitfahren, die auch die Chance bekommen werden, sich mit Blick auf die nächste Saison eine Klasse tiefer in der Landesliga zu zeigen“, so Redzepagic.

Der SC Geislingen hatte das Hinspiel in Nagold mit 2:4 verloren. Aktuell ist er – zumindest reinrechnerisch – noch nicht abgestiegen. Wie dem VfL Nagold ging der Elf von Trainer Goran Kenjic nach einem beeindruckenden Zwischenhoch auf der Zielgeraden die Puste aus. Seit neun Spielen wartete der Aufstiegs-Kollege auf einen Dreier. Dass sich daran im Heimspiel gegen den VfL Nagold etwas ändert, ist zumindest in Sachen Torbilanz (45:87 zu 48:86) noch nicht Fakt.

Drei Plätze werden frei

Aktuell steht ein Punkt Differenz zwischen den beiden Kontrahenten. Wenn es dabei bliebt, würde das die Heimreise der Blauen erheblich entspannen. Vielleicht hat dann schon einer der mitgereisten Nachwuchsspieler einen Kaderplatz im Landesliga-Team im Gepäck. Immerhin werden mit Lysander Skoda, Amin Latifovic und David Weinhardt drei Plätze frei.

Einen davon will sich Matthias Rauser erobern. Der Ebhausener kehrt nach zwei Jahren beim Bezirksligisten 1. FC Altburg zum VfL Nagold zurück. Für Redzepagic eine positive Entwicklung. Er sieht Rauser im Gegensatz zum 1. FC Altburg eher im zentralen Mittelfeld.

Torwarttrainer musste beinahe rein

Auch in der Torhüter-Frage soll in den nächsten Tagen Bewegung kommen. Im Spiel gegen den VfL Sindelfingen schrammte Torwarttrainer Markus Burkhardt nach einer Verletzung von Tiago Melicias nur ganz knapp an einem Einsatz vorbei.