Der VfL Nagold geht personell auf Krücken – so wie hier Chris Wolfer. Foto: Albert M. Kraushaar

Für den Nagolder Coach Armin Redzepagic steht fest: Gegen die SKV Rutesheim und die TSG Tübingen wurden die Big Points verspielt. Am Samstag trifft der VfL nun auf die SF Dormerkingen.

VfL Nagold – SF Dorfmerkingen (Samstag, 15.30 Uhr). Am Samstag gegen den Tabellenachten SF Dorfmerkingen, dann zum Spitzenreiter TSV Essingen, am 20. Mai das Bezriksderby gegen den VfL Sindelfingen, der sich mit drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz noch Chancen auf den Klassenerhalt ausrechnet – die nächsten drei Spiele der Verbandsliga-Fußballer des VfL Nagold haben es in sich. Aber Hand aufs Herz: Welche Partie ist für den Aufsteiger schon einfach gewesen, nachdem mit den Abgängen von Carlos Conz (Innenverteidigung), Niklas Schäuffele (Mittelfeld) und Walter Vegelin (Torjäger) eine komplette Achse – auch in Sachen Erfahrung – und mit Joel Mogler der zweite Torhüter weggebrochen war?

Nach der Winterpause die nächsten Rückschläge

Als die Mannschaft nach viel Lehrgeld am 9. Spieltag mit dem 5:1-Sieg gegen die SKV Rutesheim anfing zu punkten, kam Hoffnung auf. Sieben Spieltage später, nach dem 2:0-Sieg über den SSV Ehingen-Süd, schien die auf Rang 14 mit einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz vollauf berechtigt. Nach der Winterpause folgten jedoch die nächsten Rückschläge mit Verletzungen von den Leistungsträgern Bubacarr Sanyang, Chris Wolfer und Dominic Pedro. Drei Ausfälle, die der VfL nicht ersetzen konnte.

„Jetzt müssen wir der Wahrheit ins Gesicht schauen“, merkte der sichtlich geknickte VfL-Coach Armin Redzepagic nach der 2:5-Niederlage bei der TSG Tübingen an. 1:0 geführt, eine souveräne erste Halbzeit gespielt und dann die Punkte innerhalb weniger Minuten verloren. „Wir haben die Big Points in Rutesheim und Tübingen verspielt“, nennt Redzepagic die zwei Spiele beim Namen, die den Aufsteiger endgültig zu einem Abstiegskandidaten gemacht haben.

Es fehlt an Erfahrung

Sechs Spieltage vor Saisonende geht es gegen die SF Dorfmerkingen. Eine Mannschaft, die sich mit aktuell 38 Punkten in Sachen Klassenerhalt unbedingt beim VfL Nagold bedienen muss. Die ist im Vergleich mit dem VfL Nagold im Angriff (50 gegenüber 45 Tore) nur minimal besser aufgestellt, hat aber in der Abwehr (46 gegenüber 79 Gegentore) ein deutliches Plus. „Da sieht man, dass es uns in dieser Liga einfach auch an Erfahrung fehlt“, sagt Redzepagic über die schnellen Gegentore in Tübingen. Hinzu kommt, dass die wenigen noch verfügbaren Leistungsträger wie Lysander Skoda permanent an ihrer Obergrenze spielen müssen. Die Winterneuzugänge Jan Beifuß, Gianluca Trianni und Laurenziu Biemel sind noch nicht so weit, um eine tragende Rolle einzunehmen. Tobias Essig und Elias Bürkle fallen verletzungsbedingt aus. Hinter dem in Tübingen angeschlagen ausgeschiedenen Tastan Burak steht noch ein Fragezeichen, Jan Beifuß ist erst wieder in Training eingestiegen. Dennoch will der VfL Nagold versuchen, am Samstag in der Tabelle über die 30-Punkte-Hürde zu kommen.