Robin Dutt (Mitte) bei seiner Vorstellung als VfB-Sportvorstand mit Trainer Huub Stevens (links) und Präsident Bernd Wahler Foto: Pressefoto Baumann

Dass Robin Dutt Sportvorstand beim VfB Stuttgart wird, war kein Geheimnis mehr. Für mehr Aufsehen sorgte am Dienstagnachmittag die Bekanntmachung, dass Ulrich Ruf seinen Posten zum Saisonende abgibt.

Stuttgart - Am Dreikönigstag ist Robin Dutt beim VfB Stuttgart offiziell als Sportvorstand vorgestellt worden. Für viel mehr Aufsehen sorgte bei der Pressekonferenz am Dienstagnachmittag aber die Bekanntmachung, dass Finanzvorstand Ulrich Ruf seinen Posten zum Saisonende abgeben wird. Ruf war seit 1990 bei den Roten für die Finanzen zuständig. VfB-Präsident Bernd Wahler sagte, Ruf habe "unheimlich viel geleistet, dafür sind wir ihm zu Dank verpflichtet - doch gemeinsam sind wir zu dem Schluss gekommen ist, dass es Zeit wird, neue Impulse zu setzen."

Wahler sagte, Ruf werde dem VfB Stuttgart erhalten bleiben, in welcher Funktion, wollte der Präsident aber nicht konkret sagen.

Die geplante Ausgliederung seiner Profiabteilung aus dem Gesamtverein verschiebt der VfB um mehrere Monate. Wahler sagte, das Frühjahr 2016 sei „der früheste Zeitpunkt“ für den seit längerem geplanten Schritt. Der Fokus des abstiegsgefährdeten Tabellen-15. der Fußball-Bundesliga liege „ganz klar“ auf dem Klassenverbleib.

Dutt erhält Vertrag bis Ende 2018

Dutt unterschrieb einen Vertrag bis Ende 2018. Wahler erklärte, "Führungsqualität, Team- und Kommunikationsfähigkeit und die Identifikation mit dem VfB" seien ihm bei der Suche nach einem Kandidaten für die Nachfolge von Fredi Bobic wichtig gewesen. "Nach Abwägung aller Aspekte bin ich davon überzeugt, dass Robin Dutt die richtige Lösung für die Position des Sportvorstandes beim VfB Stuttgart ist."

Der Leonberger sagte, er freue sich besonders auf die Zusammenarbeit mit Trainer Huub Stevens. Auf die Frage, ob das auf Gegenseitigkeit beruhe, antwortete der Niederländer gewohnt trocken: "Bis jetzt schon." Dutt prophezeite: "Wir werden sehr viel miteinander reden - aber zu Ihrem Leidwesen lieber intern, als öffentlich."

Dutt bezeichnete es als extrem wichtig, in Stevens "einen ganz erfahrenen Trainer und starken Mann" neben sich zu haben: "Huub gibt die Marschrichtung vor." Er versuche, bei der Verstärkung des Kaders dessen Wünsche umzusetzen. "Aber wir können keine großen Sprünge machen", wies er auf die angespannte Finanzlage des VfB hin. 

Dutt "spielte auf Zeit"

Dutt erzählte, er habe nach Wahlers erster Anfrage nicht sofort zugesagt: „Ich habe etwas auf Zeit gespielt." Umso länger er sich aber mit der Thematik beschäftigt habe, umso klarer sei der Unterschied zur Aufgabe im DFB erkennbar geworden. "Ich gebe ein paar Dinge auf, aber es bleibt die Atmosphäre am Spieltag, im Stadion und in der Kabine", sagte der 49-jährige Dutt. Er sei zuversichtlich, dass er die Ansprüche, die er als Trainer ans Management hatte, umzusetzen. Zur aktuellen Situation beim abstiegsgefährdeten VfB sagte Dutt: "Es wird eine knallharte Rückrunde, die halbe Liga spielt um Klassenerhalt." Der VfB habe "Handlungsbedarf, sonst würde er nicht dort stehen, wo er steht."

Gelassen reagierte Dutt auf teilweise bissige Kommentare in Fanforen über sein zweites Engagement als Manager: "Ich habe ein Stück weit Verständnis für Skepsis." Wahler stellte indes unmissverständlich klar: "Wir haben keinen Grund, auf Druck der Öffentlichkeit einzuknicken." Der VfB-Präsident betonte: "Er hat uns durch seinen konzeptionellen Ansatz in den Gesprächen sehr überzeugt."

Dutt verfügt bereits aus seiner Zeit als Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes von August 2012 bis Mai 2013 über Erfahrung im Managerbereich.

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