Waldemar Antons Wechsel vom VfB Stuttgart zu Borussia Dortmund steht bereits fest, auch Chris Führich und Serhou Guirassy sind beim BVB im Gespräch. Es wäre der totale Ausverkauf an den direkten Konkurrenten. Die VfB-Fans nehmen es mit Galgenhumor.
Der Stachel sitzt noch tief: Dass VfB-Kapitän Waldemar Anton trotz mehrmaliger Treuebekenntnisse verlässt, hat viele Fans der Stuttgarter schwer enttäuscht. Dass es dann auch noch zum direkten Konkurrenten Borussia Dortmund geht, macht die Sache für die Anhängerschaft noch schmerzhafter. Und der Innenverteidiger ist nicht einmal der einzige VfB-Spieler, an dem die Dortmunder Interesse zeigen. Auch Chris Führich und Goalgetter Serhou Guirassy werden mit einem Wechsel zum BVB in Verbindung gebracht.
Kurz gesagt: Es sind schwere Tage für jeden, der es mit dem VfB hält. In den sozialen Medien zeigt sich allerdings, dass viele Fans den ersten Schock des Anton-Transfers überwunden zu haben scheinen. In bester Transferjournalisten-Manier zeigen sie humoristisch, welche Wechsel aus Stuttgart in den Ruhrpott folgen könnten.
Wechselt Maskottchen „Fritzle“ zum BVB?
Er ist das Gesicht des Vereins aus den vergangenen Jahrzehnten. Keiner kommt auf so viele Spiele wie er, niemand beißt sich dermaßen an seinen Gegnern fest: Seit 1992 steht Maskottchen Fritzle in Diensten des VfB. Nun soll auch diese Zeit zu Ende gehen, dem Vernehmen nach gibt es eine mündliche Vereinbarung über den Wechsel nach Dortmund. Das Krokodil soll sich entschieden haben, seine Ausstiegsklausel über 60 Millionen zu ziehen. Immerhin: Mit diesen Einnahmen wäre der VfB in der Lage, einen namhaften Nachfolger zu finden.
Führt die Spur zu Geißbock Hennes? Nach dem Abstieg in die zweite Liga könnte sich das Kölner Maskottchen für den nächsten Karriereschritt entscheiden. Eine Fahrkarte für die Schwäbische Eisenbahn soll bereits für ihn hinterlegt sein.
Der Ausverkauf scheint auch vor den treuesten der Treuen nicht Halt zu machen. Wie ein X-User exklusiv erfahren haben will, wird auch die Cannstatter Kurve den VfB verlassen und die Südtribüne in Dortmund ersetzen. Pikant: Dass sie in der kommenden Saison „auf die Reise“ gehen werden, hatten die Stuttgarter Ultras in den jüngsten Heimspielen oft genug verkündet.
Doch selbst das scheint den Dortmundern nicht genug zu sein. So soll der BVB daran interessiert sein, die Stuttgarter MHP-Arena zu kaufen, um damit den Sprung zurück in die Top vier der Liga zu schaffen. Wenig überraschend eine verlockende Option für Dortmund, schließlich gingen in der abgelaufenen Saison beide Duelle zwischen den Teams in der MHP-Arena an die Gastgeber.
Die vermutlich lautesten Jubelschreie gab es am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison in der Stuttgarter MHP-Arena nicht bei den VfB-Toren, sondern als die Hoffenheimer gegen den FC Bayern trafen. Durch die Niederlage der Münchner machte der VfB damals die Vize-Meisterschaft klar. Nachhaltig bestehen bleibt dieser Erfolg offenbar nicht – die Dortmunder sollen sich für kolportierte 20 Millionen Platz zwei gesichert haben. Die Platzierung also, auf der sich die Schwarz-Gelben in den vergangenen Jahren ohnehin am wohlsten gefühlt haben. Den Stuttgartern bleibt der fünfte Tabellenplatz, der allerdings immer noch zur Teilnahme an der Champions League berechtigt.
Seit Jahren das große Sorgenkind der baden-württembergischen Landeshauptstadt, nun wagt Stuttgart 21 offenbar den Neuanfang in Dortmund. In welchem Jahr der Deal endgültig in trockenen Tüchern ist und wie viel das Ganze letztlich kostet, ist allerdings noch offen.
Das wird die VfB-Anhänger besonders hart treffen: Auch der beliebte Fanblog „Vertikalpass“ soll sich für einen Wechsel zu Borussia Dortmund entschieden haben. Ob angesichts der Spielweise des BVB eine Umbenennung des Blogs angedacht ist (beispielsweise in „Kullerball“), ist noch unklar.
Ohnehin hat sich der „Vertikalpass“ selbst bereits geäußert. Er dementiert einen Wechsel und erneuert sein Treuebekenntnis – wenn auch mit Worten, die jedem VfB-Fan im Hinblick auf den Anton-Transfer noch Tränen der Wut in die Augen treiben dürften. Wer genau hinsieht, erkennt außerdem: Seine Farben hat der „Vertikalpass“ bereits in schwarz-gelb geändert (Stand: 25. Juni, 11.30 Uhr).
Auch gastronomisch dürfte sich bei den Stuttgartern einiges ändern. Denn der erst kürzlich eröffnete Tunnelclub ist offenbar schon wieder auf dem Absprung.
In Bad Cannstatt steht ebenfalls eine Veränderung an. So will ausgerechnet die Stadionsprecherin der VfB-Frauen, Kerstin Stütz, erfahren haben, dass das bei den Fans beliebte Cafe „Gottlieb“ ebenfalls gen Dortmund umzieht. Ob der eingefleischte Stuttgart-Fan und Gottlieb-Wirt Marko Schumacher wirklich dem Ruf des Geldes folgt, gilt in Fankreisen allerdings als umstritten.
Um angesichts dessen dem bevorstehenden Gastro-Zerfall in Cannstatt von der Schippe zu springen, wird wohl auch die Eckkneipe „Schwemme“ ihre Ausstiegsklausel aktivieren und dem „Gottlieb“ nach Dortmund folgen. Fraglich erscheint nur, ob die seit mehr als 40 Jahren bestehende Kneipe einen derart kurzen Vertrag (bis 2027) unterzeichnen wird.
Wer so viel beim Konkurrenten wildert, muss daraus natürlich auch Schlüsse für den eigenen Verein ziehen. Die Dortmunder sollen daher zum Äußersten bereit sein und ihr altgedientes Logo entsprechend anpassen. Positiver Nebeneffekt: Den Neuzugängen aus Stuttgart wird die Eingewöhnungsphase so erheblich erleichtert.
Zwar läuft die Transferphase noch einige Monate, doch kundige Transferexperten können bereits jetzt aktuelle Dynamiken kanalisieren und mögliche Kader für die kommende Saison prognostizieren. So könnte beispielsweise die neue Startelf der Dortmunder aussehen. Eine Mannschaft, bei der sich die BVB-Fans zumindest leise Hoffnungen machen könnten, endlich mal wieder gegen die Bayern zu gewinnen.
Die VfB-Fans blicken also durchaus humorvoll auf die kommenden Wochen und das anstehende Transferfenster. Und eine gute Nachricht gibt es bereits. Zwar wird Serhou Guirassy den VfB verlassen. Nach Informationen unserer Redaktion aber zumindest nicht unbedingt in Richtung Dortmund.