Robin Dutt verrät noch nichts, oder weiß noch nichts... Foto: Bongarts

Wer wird’s? Beim VfB Stuttgart herrscht weiter Unklarheit, wer die Trainernachfolge von Alexander Zorniger übernehmen soll. Doch eines steht jetzt schon fest.

Stuttgart - Wird Interimstrainer Jürgen Kramny doch eine Dauerlösung oder verpflichtet der krisengeschüttelte VfB Stuttgart einen neuen Chefcoach? Eine Woche nach der Entlassung von Alexander Zorniger ist weiterhin offen, wer den Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga vor dem Abstieg bewahren soll. Hundertprozentig sicher ist lediglich, dass Robin Dutt kein Comeback plant.

„Ich kann ausschließen, dass ich auf der Trainerbank sitze“, versicherte der VfB-Sportvorstand am Dienstag in einer Medienrunde. Beim SC Freiburg, Bayer 04 Leverkusen und dem kommenden Gegner Werder Bremen hatte Dutt reichlich Erfahrung in dieser Funktion gesammelt.

Dutt schweigt zu den gehandelten Kandidaten

Zu den zahlreich gehandelten Kandidaten sagte Dutt erwartungsgemäß nichts. Dennoch gilt es als sicher, dass Lucien Favre auf der Wunschliste ganz oben steht. Er hatte seine Fähigkeiten bei Borussia Mönchengladbach mit der Qualifikation für die Champions League eindrucksvoll bewiesen, ehe er in dieser Saison nach fünf Punktspielpleiten resigniert aufgab. Der Schweizer macht derzeit Urlaub in Costa Rica, weshalb keine gezielten Gespräche möglich sind.

Kramny wird das Team auf jeden Fall auch am Sonntag im Kellerduell gegen Bremen betreuen. Obwohl seine Premiere beim 1:4 in Dortmund alles andere als perfekt lief, präsentierte sich der VfB anders als eine Woche zuvor beim desaströsen 0:4 gegen das damalige Schlusslicht FC Augsburg. „Nach der Trennung, die nicht so geplant war, benötigten wir eine Lösung, die schnell zur Verfügung stand“, begründete Dutt noch einmal die Beförderung des bisherigen U 23-Trainers. „Jürgen kennt den Verein, die Strukturen und die Mannschaft.“

Kramnys Chancen steigen mit einem Sieg

Sollte Stuttgart gegen Werder in diesem „Spiel zur Vermeidung eines Sechs-Punkte-Abstands“, so Dutt, der sehnlichst erhoffte Sieg gelingen, würden auch automatisch Kramnys Chancen auf eine Fortsetzung seines Profi-Engagements steigen. „Erfolgserlebnisse tun natürlich gut und sie geben dir eine gewisse Ruhe, auch in der Trainerfrage“, sagte der Manager.

Welche Kriterien für seine endgültige Entscheidung in dieser Top-Personale letztendlich maßgeblich sind, wollte Dutt nicht konkretisieren: „Die Ergebnisse sind am Ende das Entscheidende. Ich möchte die Trainerfrage nicht in feste Parameter fassen.“ Schließlich ist der Sportvorstand nach dem kläglich gescheiterten Versuch mit dem von ihm lange hoch geschätzten und gegen Kritik verteidigten Zorniger gewarnt. „Wir sind auf unserem Weg durch die jüngsten Entwicklungen ein Stück weit zurückgeworfen worden“, sagte er, ohne den Hauptschuldigen namentlich zu nennen.

Dagegen stellte sich Dutt ausdrücklich hinter Daniel Didavi. Der Spielmacher hatte die Elf nach der Dortmund-Pleite vehement kritisiert. „Daniel ist einer unserer Leistungsträger. Es steht ihm zu, in dieser Form Kritik zu äußern, zumal er sich in diesem Zusammenhang auch sehr selbstkritisch gezeigt hat.“ Ziel sei es, eine Mannschaft „mit Charisma“ entwickeln. „Dazu gehört, dass Spieler auch mal deutlich, aber sachlich ihre Meinung sagen“, betonte Dutt. „Ich finde es gut, wenn Spieler auch mal Kante zeigen.“

Florian Klein fällt erst mal aus

Klar ist inzwischen, dass der VfB zwei weitere Spiele auf Verteidiger Florian Klein verzichten muss. Der österreichische Nationalspieler fehlt wegen eines „kleinen Bandscheibenvorfalls definitiv“ auch gegen Bremen und eine Woche später beim FSV Mainz 05. Dutt teilte zudem mit, dass Klein „konservativ behandelt“ werde und nicht operiert werden müsse. Der 29-Jährige hatte bereits in Dortmund pausieren müssen. Aber erst nach genaueren Untersuchungen hatte sich der Bandscheibenvorfall herausgestellt.