Daniel Ginczek (Mi.) durfte im Test gegen den FC Luzern 45 Minuten ran. Foto: Baumann

Nach dem 3:0-Erfolg im Testspiel gegen den FC Luzern zeichnet sich beim VfB Stuttgart die erste Elf ab – mit einer Überraschung.

Stuttgart - Es war ein frostiger Fußballnachmittag auf dem Trainingsplatz des VfB Stuttgart, der bei Temperaturen von Minus acht Grad immerhin zwei Sieger fand. Da war zunächst einmal das gesamte Team des VfB Stuttgart, das im Testspiel gegen den FC Luzern von Trainer Markus Babbel mit 3:0 (1:0) die Oberhand behielt. Gegen den Vierten der ersten Schweizer Liga erzielten Simon Terodde (29.), Alexandru Maxim (51.) per Freistoß sowie der Nachwuchsspieler Joel Sonora die Tore, während die Abwehr wie zuvor in den Tests gegen den 1. FC Köln (0:0), den MSV Duisburg (0:0) und Lausanne Sport (1:0) ohne Gegentor blieb.

„Ich bin zufrieden. Wir waren frisch. Aber man sollte das Ergebnis nicht zu hoch hängen“, resümierte der VfB-Cheftrainer Hannes Wolf die Partie, die auch Jean Zimmer als Pluspunkt auf seiner Habenseite verbuchen darf. Denn wenn nicht alles täuscht, dürfte auch der ehemalige Lauterer, der das 1:0 von Terodde durch einen feinen Steilpass vorbereitete, am Sonntag (13.30 Uhr) zum Rückrundenauftakt beim FC St.Pauli überraschend in der Startelf des VfB stehen.

„Ich will mich noch nicht festlegen“, sagt Wolf zwar, doch vieles spricht dafür, dass die Formation für das Gastspiel am Millerntor mit der von der ersten Hälfte gegen Luzern identisch ist. Dabei profitierte Zimmer allerdings auch vom erneuten Unglück des Tobias Werner, der rechts in der offensiven Viererkette des VfB ebenfalls eine Option gewesen wäre. Doch der ehemalige Augsburger, der gerade wieder richtig fit war, zog sich am Montag im Training einen Muskelbündelriss in der Hüfte zu – und fällt erneut sechs bis acht Wochen aus.

Langerak, Baumgartl, Gentner und Terodde bilden die Mittelachse

Es muss also weiter ohne Werner gehen. Wer allerdings die unumstrittenen Führungskräfte im Team sind, das hat Wolf ja bereits mit der Ernennung des Mannschaftsrates deutlich gemacht. In der Vergangenheit wurde dieses Gremium beim VfB häufig per Wahlzettel durch die Spieler bestimmt – doch von derlei Basisdemokratie hält der 35-jährige Cheftrainer wenig. Wie der Torhüter Mitch Langerak gehören Timo Baumgartl und Simon Terodde neben dem Kapitän Christian Gentner dem Mannschaftsrat an – und bilden somit nach dem Willen des Trainers den Führungszirkel im Team des Zweitliga-Dritten.

„Wir sind von den Positionen sehr ausgeglichen und von Jung bis Alt besetzt“, sagt Hannes Wolf über die Mittelachse seines Teams bestehend aus dem Torhüter (Langerak, 28 Jahre), dem Abwehrchef (Baumgartl, 20 Jahre), dem Mittelfeldmotor (Gentner, 31 Jahre) und dem bislang erfolgreichstem Torschützen (Terodde, 28 Jahre). Klar ist, dass diese vier nach Stand der Dinge immer spielen, wenn sie gesund sind. Einzig Terodde dürfte im Verlauf der Saison ernsthafte Konkurrenz erwachsen, denn Daniel Ginczek ist nach langer Leidenszeit wieder vollkommen fit – und durfte gegen Luzern in der zweiten Halbzeit ran, als Hannes Wolf elf neue Spieler brachte. Taktisch setzt der 35-Jährige weiter auf das 4-1-4-1 als sein Basis-System. Seine Pläne mit einer Dreierkette, mit der man bei Union Berlin antrat und die sich im Rückwärtsgang zu einem Fünferriegel erweitern ließ, die hat das Trainerteam vorerst auf Eis gelegt.

Mané, Asano und Insua sind ebenfalls gesetzt

Personell gibt es neben den vier Stammkräften der Mittelachse vor dem Beginn der Rückrunde noch ein Trio, das fest längerfristig mit einem Platz in der Startelf rechnen kann. Denn auch die beiden Flügelmänner Takuma Asano (links) und Carlos Mané (rechts) stehen hoch im Kurs beim Trainer. Gleiches gilt für den Argentinier Emiliano Insua als linkem Verteidiger, zu dem es nach dem Abgang von Philip Heise nach Dresden ja keine adäquate Alternative in Form eines defensiven Linksfußes gibt.

Neu ist dagegen die Rolle von Carlos Mané, der sich auch gegen den FC Luzern im Offensivzentrum tummelte. „Wir wollen da flexibel sein“, sagt Wolf über den Einsatzort des Portugiesen. Für Berkay Özcan oder Alexandru Maxim bleibt also vorerst nur die Bank.

Alles in allem sind in der VfB-Startelf vier Positionen noch besonders umkämpft, zwei davon in der Viererkette: Hier duellieren sich Marcin Kaminski und Benjamin Pavard um die Position des zweiten Innenverteidigers, während hinten rechts Kevin Großkreutz mit Florian Klein um einen Platz in der ersten Elf streitet. Aktuell haben Großkreutz und Kaminski die Nase vorn. Letzterer auch deshalb, weil sein Konkurrent Pavard beim Test gegen die Schweizer wegen muskulärer Probleme nicht mitwirken konnte.

Bleibt noch die eminent wichtige Position auf der Sechs, also an der Nahtstelle zwischen Offensive und Defensive, wo Matthias Zimmermann die Nase vorne hat und sich Hajime Hosogai und auch der ehemalige Züricher Anto Grgic, bei dem Wolf großes Potenzial sieht, gedulden müssen. Sollte sich der VfB noch verstärken, dann allerdings auf dieser Position.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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