Santiago Ascacíbar Foto: Jan-Philipp Strobel/Archiv/dpa

Bundesliga: Trainer Walter: "Verteidigen tut er eh' überragend". Solides Auge für Mitspieler. 

Stuttgart - Die Botschaft von Santiago Ascacíbar war deutlich. Nach seinem Treffer zum 2:0 beim 3:1-Sieg des VfB Stuttgart gegen Dynamo Dresden am Sonntag steckte sich der Argentinier den Ball unter das Trikot und bestätigte damit die zuvor bereits in den sozialen Netzwerken verkündete Nachricht: Der 22-Jährige wird Vater. Weil es zugleich sein erster Treffer im Trikot des VfB Stuttgart war seit dem Wechsel vor mehr als zwei Jahren, machte sich Sportdirektor Sven Mislintat scherzhaft etwas Sorgen: "Wir hoffen nicht, dass er jedes Mal Papa werden muss, bevor er trifft."

Ascacibar und der VfB - das war auch am Montag noch ein Gute-Laune-Thema. "Santi hat ein super Herz und kann auch kicken", sagte Mislintat. Noch vor wenigen Wochen aber sorgte der bei den Fans sehr beliebte Profi für Ärger. Dass er die aus den beiden ersten Jahren gewohnte Rolle als Sechser im defensiven Mittelfeld nicht mehr automatisch inne hatte und Trainer Tim Walter auf Neuzugang Atakan Karazor setzte, missfiel Ascacíbar - so sehr, dass er für seine Kritik sogar suspendiert wurde. "Da hat er schon einen Tag später kapiert, dass er einen Fehler gemacht hat", meinte Mislintat.

Im Tannenbaumsystem mit drei defensiven Mittelfeldspielern vor der Viererkette aber fühlt sich Ascacíbar nun sichtlich wohl. Das war beim Pokalsieg gegen den HSV so, gegen Dresden klappte es erneut. Und so konnte er sich via Stadionmikro auf deutsch freuen über das tolle Ende einer für ihn persönlich "richtig schönen" Woche. "Dieses Tor war richtig top", sagte der Mittelfeldspieler zum vorausgegangenen Spielzug über Pascal Stenzel, Philipp Förster und Orel Mangala.

Auch Trainer Walter hat die gute Entwicklung des mit einem Marktwert von laut transfermarkt.de etwa zwölf Millionen Euro wertvollsten Spielers im Kader registriert. "Verteidigen tut er eh' überragend", sagte Walter nach dem Sieg. "Ich glaube, dass Santi sich extrem weiterentwickelt hat, was sein Ballbesitzspiel angeht."

Tatsächlich ist der Argentinier ruhiger geworden am Ball, dreht sich damit auch mal im Kreis und hat inzwischen ein solides Auge für seine Mitspieler. An der Torgefährlichkeit im Spiel aber sollte er noch arbeiten - dass er es kann, wusste Walter schon vor dem Premierentreffer am Sonntag. "Er ist im Training viel besser als im Spiel, da nimmt er sich noch oft zurück", erzählte er.