Joachim Schmidt. Foto: dpa-Zentralbild

Am Mittwoch tagte die große Runde der Aufsichtsräte des VfB Stuttgart bis in den Abend, am Donnerstag wurde in kleinerer Besetzung weiter sondiert – ein Ergebnis bei der Suche nach einem neuen Präsidenten steht aber nach wie vor aus.

Stuttgart - Am Mittwoch tagte die große Runde der Aufsichtsräte des VfB Stuttgart bis in den Abend, am Donnerstag wurde in kleinerer Besetzung weiter sondiert – ein Ergebnis bei der Suche nach einem neuen Präsidenten für den Fußball-Bundesligisten steht aber nach wie vor aus. Wohl nicht vor Anfang der kommenden Woche wird eine Entscheidung fallen. Auch, weil wohl noch mindestens zwei Kandidaten aus der Wirtschaft sich vorstellen sollten, nachdem in Jürgen Kessing (OB von Bietigheim-Bissingen), Hans H. Pfeiffer (Stadtrat und Citymanager in Stuttgart) und Andreas Renner (Ex-Sozialminister von Baden-Württemberg) drei Kandidaten aus dem politischen Lager unter die Lupe genommen worden sind. Einen vierten gibt es diesbezüglich übrigens nicht.

Helmut Riegger, CDU-Landrat in Calw, bestätigte am Donnerstag zwar, dass er am Dienstag von der vom VfB beauftragten Personalberatungsagentur angesprochen worden sei, er aber einen Tag später antwortete, „dass ich für Gespräche nicht zur Verfügung stehe“. Immerhin erklärte er noch: „Das Interesse an meiner Person im Zusammenhang mit dem vakanten Spitzenamt ehrt mich.“

Joachim Schmidt wird deshalb nicht in Panik verfallen sein. Der neue Aufsichtsratschef des VfB Stuttgart führt die Gespräche mit den übrigen Kandidaten fort – und genießt dabei offenbar großes Vertrauen, obwohl er als früherer Stellvertreter des zurückgetretenen Dieter Hundt nicht für einen von vielen Anhängern geforderten kompletten Neuanfang steht.

Glaube an Neuanfang unter Joachim Schmidt

Eine illustre Runde VfB-naher Personen stärkt dem Mercedes-Manager dennoch den Rücken. „Wir haben großes Vertrauen in Joachim Schmidt und glauben, dass er die Dinge konstruktiv nach vorne bringt“, sagt Matthias Kleinert. Der ehemalige „Außenminister“ von Daimler hatte sich zuletzt wie die Finanzexperten Martin Wiedmann, Bernd Störzinger, Martin Kittelberger und Fritz Kiefer, der Unternehmer Roland Arnold sowie der Mediziner Robert Heger um die Entwicklung beim VfB Stuttgart gesorgt. Nach den jüngsten Entscheidungen traf sich die Runde am Mittwochabend aber nicht mehr, um Wege aus der Führungskrise zu diskutieren, sondern um den Blick optimistisch nach vorn zu richten.

Die Gruppe glaubt an einen Neuanfang unter Joachim Schmidt und will diesen begleiten, indem versucht werden soll, eine Aufbruchstimmung zu verbreiten. Ziel müsse es sein, den Verein für potenzielle Geldgeber und die Öffentlichkeit wieder interessant zu machen. „Das Interesse und die Zustimmung der Wirtschaft muss neu geweckt werden“, sagt Kleinert.