Nach zwei Jahren beim FC St. Pauli will sich Patrick Funk nun beim VfB Stuttgart durchsetzen – trotz der großen Konkurrenz. Foto: Pressefoto Baumann

Patrick Funk gehört noch nicht zu den Erfahrenen im Team des VfB Stuttgart, auf der ganz großen Bühne hat er auch noch nicht gekickt – einen Tipp für all seine Kollegen hat er dennoch parat: einmal beim FC St. Pauli zu spielen.

Stuttgart - Patrick Funk gehört noch nicht zu den Erfahrenen im Team des VfB Stuttgart, auf der ganz großen Bühne hat er auch noch nicht gekickt – einen Tipp für all seine Kollegen hat er dennoch parat: einmal beim FC St. Pauli zu spielen. Patrick Funk sagt: „Ich kann es nur jedem empfehlen.“

Zwei Jahre lang hatte der 23-Jährige zuletzt selbst das Vergnügen, alle zwei Wochen vor der einigartigen Kulisse am Millerntor auflaufen zu dürfen. „Es war eine wunderbare Zeit“, sagt Funk – und ist dennoch zurückgekehrt zum VfB Stuttgart. Denn: „Die Chance auf die erste Liga wollte ich noch einmal beim Schopfe packen.“

Vor zweieinhalb Jahren hatte sie der frühere VfB-Jugendspieler schon einmal gehabt. In der Vorrunde der Saison 2010/11 kam er dreimal zum Einsatz, dann kam Bruno Labbadia – und setzte ebenfalls auf den in Aalen geborenen Blondschopf. Fünfmal durfte Funk in der Startelf ran, zweimal spielte er über 90 Minuten, gegen den 1. FC Nürnberg erzielte er sogar einen Treffer. Das war am 20. Februar 2011 – dann verletzte sich Funk am Knie und war erst mal raus. „Danach war es schwer, wieder reinzukommen“, erinnert er sich, „ich habe keinen Anschluss mehr gefunden.“ Weshalb ihm Bruno Labbadia am Saisonende riet, den Verein zu verlassen – vorläufig. „Er sagte, dass er viel von mir hält, dass ich aber Spielpraxis sammeln muss.“ Also ging Funk zum FC St. Pauli – und will es nun über den zweiten Bildungsweg beim VfB packen.

Die Voraussetzungen, betont er dabei immer wieder, sind andere als seinerzeit. „Ich habe viel gespielt, mich sportlich und menschlich weiterentwickelt“, versichert Funk, der aber auch weiß: „Es wird nicht einfach, die Konkurrenz ist groß.“ Auf beiden Positionen, auf denen der 23-Jährige einsetzbar ist.

Labbadia: „Es wird sich zeigen, wie es mit ihm weitergeht“

Beim Zweitligisten in Hamburg spielte Funk – wie auch in der U-21-Nationalmannschaft – meist im zentralen defensiven Mittelfeld. Beim VfB wurde er vor seinem Wechsel auf der Rechtsverteidigerposition eingesetzt, in den ersten Trainingseinheiten und im Testspiel am Mittwoch in Crailsheim war es ebenso. Allerdings galt zuletzt Gotoku Sakai als Stammkraft hinten rechts, in Daniel Schwaab von Bayer Leverkusen ist zudem ein Neuer für diese Position verpflichtet worden – dazu kam Rückkehrer Patrick Funk.

Der fühlt sich auch ein bisschen wie ein Neuzugang, obwohl er „noch viele Gesichter“ kennt. Sein Vertrag in Stuttgart läuft noch bis Juni 2014 – und eben dieses eine Jahr will er sich Zeit geben, um im Bundesligateam des VfB Fuß zu fassen. Ob er sie bekommt, ist eine andere Frage.

„Es wird sich zeigen, wie es mit ihm weitergeht“, sagt Trainer Bruno Labbadia über Funk. Der Coach hat seinem Schützling zwar vor dessen Rückkehr eine faire Chance zugesichert, ein wenig klingt Labbadia aber auch so, als wolle er während der Vorbereitung beobachten, ob er den giftigen Defensivmann künftig brauchen kann oder nicht. Der hofft darauf, in den kommenden Tagen seine Vorstellungen mit denen des Chefcoaches in einem Gespräch noch einmal abgleichen zu können. Bis dahin will er im Training überzeugen. „Ich kann nicht mehr machen, als Gas zu geben, ich will zeigen, dass ich da bin“, sagt Patrick Funk, der sich zumindest für mehr als ein paar Wochen in der alten Heimat eingerichtet hat. Statt in Urlaub zu fahren, kümmerte er sich zuletzt um den Umzug von Hamburg nach Fellbach.

Im Norden der Republik zu bleiben war zunächst auch eine Option, doch Patrick Funk weiß eben auch: „Ich bin erst 23.“ Und damit irgendwie noch ein bisschen zu jung, um sich auf Dauer mit der zweiten Liga zufriedenzugeben. Da kann es auf St. Pauli noch so schön sein.