Shinji Okazaki mit Botschaft für seine Landsleute. Auf seinem T-Shirt steht ... Foto: Pressefoto Baumann

Frau und Kinder von VfB-Profi sitzen noch in Japan fest - Japaner leidet mit Landsleuten.

Stuttgart - Wirklich sprechen will Shinji Okazaki zurzeit nicht. Interview-Anfragen lehnt er kategorisch ab, er spricht nur das Nötigste – wer will ihm das verdenken. Der Japaner leidet nach der verheerenden Katastrophe mit seinen Landsleuten. Seine Familie sitzt immer noch fest. Weil seine Frau Yumemi und die zwei Kinder in Shimizu im Süden des Landes leben, sind sie aber zumindest außer Lebensgefahr. Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut.

Dennoch, so schien es zunächst, will Okazaki sie so schnell wie möglich nach Stuttgart holen. Am Montagnachmittag dann, nach einem Telefonat mit seiner Frau, rudert der Japaner zurück: „Sie haben keinerlei Probleme, es besteht kein Grund zur Sorge.“ Dennoch könnte es bei einer Verschlechterung der Lage sein, dass Familie Okazaki bald in Stuttgart eintrifft. „Das Problem ist, dass sie nicht so leicht einen Flug bekommen“, sagt der Manager des VfB Stuttgart, Fredi Bobic: „Da wollen ja im Moment alle weg.“ Erschwerend hinzu kommt, dass Okazakis drei Monate alter Sohn noch keinen Pass hat. Okazakis Frau hat noch keinen beantragt und muss jetzt ein paar Behördengänge erledigen.

Dass der Fußball bei einer solchen Katastrophe so verdammt unwichtig sein kann, zeigte sich auch am Sonntag direkt nach dem Schlusspfiff beim Bundesligspiel in St. Pauli. Japan wurde da schnell wieder allgegenwärtig. Okazaki zog sein Trikot aus und präsentierte auf dem Platz ein T-Shirt mit einer Botschaft in japanischer Schrift an seine Landsleute: „Ich bete für die Betroffenen, die Sicherheit und dafür, dass nichts mehr passiert.“