Die Entscheidung ist gefallen: Es wird beim VfB Stuttgart keine außerordentliche Mitgliederversammlung am Jahresende geben. Die Hintergründe.
Ein vereinspolitisches Thema hatte beim VfB Stuttgart in den vergangenen Wochen oberste Priorität: die Terminierung der nächsten Mitgliederversammlung. Jetzt steht fest: Es wird keine vorgezogene außerordentliche Mitgliederversammlung am Ende dieses Jahres geben, stattdessen findet die Veranstaltung als reguläre Mitgliederversammlung im kommenden Jahr statt – allerdings frühzeitig. „Voraussichtlich im März“, wie der Verein mitteilt.
Dort werden dann wichtige Weichen gestellt werden. Derzeit besteht das Präsidium nur aus zwei statt wie üblich drei Personen – Interimspräsident Dietmar Allgaier und Präsidiumsmitglied Andreas Grupp. Der Hintergrund: Im April war Präsidiumsmitglied Christian Riethmüller zurückgetreten, bei der Mitgliederversammlung im Juli wurde dann Präsident Claus Vogt abgewählt, während sein Stellvertreter Rainer Adrion von sich aus den Hut nahm nach einer verlorenen Vertrauensfrage. Allgaier hat stets betont, das Amt nur interimistisch ausüben zu wollen.
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wäre sein Nachfolger ebenfalls nur interimsweise bis zur nächsten turnusgemäßen Neuwahl 2025 gewählt worden. Die soll nun im Frühjahr des kommenden Jahres stattfinden, auf der neben dem Präsidenten auch das Präsidium und der Vereinsbeirat von den Mitgliedern neu zu bestimmen sind.
Nötiger zeitlicher Vorlauf als Grund
Die Entscheidung gegen eine außerordentliche Mitgliederversammlung fällte das derzeitige Präsidium nach Rücksprache mit dem Vereinsbeirat und den Mitgliedern des Wahlausschusses. Ausschlaggebend hierfür war der Vereinsmitteilung zufolge ein nötiger zeitlicher Vorlauf, „um einen fundierten, belastbaren Kandidatenauswahlprozess durchzuführen“. Bewerbungen um das Präsidentenamt müssen drei Monate im Vorfeld eingereicht werden, der neu eingeführte Wahlausschuss befindet sich zudem noch in der Konstitutionsphase.
Außerdem nennt der Club logistische Gründe. Eine Prüfung habe ergeben, dass in den Wintermonaten keine Versammlungsstätten passender Größenordnung in Stuttgart verfügbar seien. Und letztens würden drei Mitgliederversammlungen binnen zwölf Monaten die Finanzsituation des Vereins „erheblich“ belasten. Rund eine halbe Million Euro kostet die Durchführung einer solchen Veranstaltung.
Durch die frühzeitige Terminierung der ordentlichen Mitgliederversammlung im Frühjahr 2025 sieht das Präsidium das „unverzügliche“ Einberufen als erfüllt an, das die Satzung in der derzeitigen Situation erfordert.