Martin Harnik (Mi., mit Physio Gerhard Wörn/li. und Teamarzt Heiko Striegel) Foto: dpa

VfB-Profi Martin Harnik droht eine Operation an der Schulter. Eine Untersuchung an diesem Montag soll Klarheit über die Schwere seiner Verletzung geben.

Stuttgart - Die Szene hatte etwas Urkomisches – wenn sie nicht so ernst gewesen wäre. Martin Harnik jedenfalls lag am Boden, hielt sich die ausgekugelte Schulter und schrie vor Schmerzen. Christian Gentner war rasch bei ihm, bar jeden medizinischen Grundwissens bot der Kapitän seine Hilfe an.

Harnik, im Umgang mit Schulterverletzungen geübter, rief ihm zu: „Drück gegen die Schulter!“

Gentner: „Wie?“

Harnik: „Von vorn!“

Gentner stellte sich hinter Harnik, neben Harnik und vor Harnik – und drückte, was leicht unbeholfen aussah, was das Zeug hielt. Allerdings vergebens. Harnik musste ins Krankenhaus, wo ihm die Schulter unter Narkose eingerenkt wurde, und verbrachte dort die Nacht. Am Samstagvormittag fuhr er im ICE mit Mannschaftsarzt Heiko Striegel nach Stuttgart. Fredi Bobic, der Sportdirektor, mochte nicht in seiner Haut stecken: „Ich bin selbst zweimal an der Schulter operiert worden. Am zweiten Tag kommen die Schmerzen zurück.“

Am dritten Tag danach, an diesem Montag also, muss Harnik zur Kernspintomografie. Spätestens am Dienstag liegt das Ergebnis vor. Dann weiß der Österreicher, ob er operiert werden muss oder ob er unter Schmerzmitteln die restlichen Saisonspiele gegen den VfL Wolfsburg an diesem Samstag (15.30 Uhr) und bei Bayern München am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bestreiten kann. Bis dahin stemmt er sich mit aller Macht gegen das drohende Saison-Aus: „Wenn die Aufnahmen zeigen, dass es medizinisch vertretbar ist, will ich unbedingt spielen. Ich will alles versuchen und möchte der Mannschaft in der jetzigen Phase unbedingt helfen.“ Mit seinem Einsatz und vor allem mit seinen Toren: In den vergangenen neun Spielen hat Harnik sechsmal getroffen.