Wie Wolfsburg gegen Real träumt der VfB gegen die übermächtigen Bayern von einer Sensation. Foto: Montage: Druve

Fußball Trainer weiß: Gegen die Bayern "brauchen wir einen ausgesprochen guten Tag."

Der VfL Wolfsburg hat es gegen Real Madrid eindrucksvoll vorgemacht, der VfB Stuttgart würde gegen die übermächtigen Bayern zu gerne nachziehen.

"Klar kann man Beispiele von anderen für sich nutzen", beantwortete Trainer Jürgen Kramny am Donnerstag zwei Tage vor dem Südschlager gegen den deutschen Rekordmeister aus München die Frage, ob die Niedersachsen mit ihrem Coup in der Königsklasse ein Vorbild für die Schwaben in der Fußball-Bundesliga sein könnten. Allerdings spricht die niederschmetternde Bilanz des VfB gegen die Bayern klar gegen eine Sensation am Samstag (15.30 Uhr).

Die Stuttgarter verloren die zurückliegenden elf Punktspiele und dazu noch drei Pokalpartien in Serie. Außerdem hält München mit 26 Siegen in Stuttgart einen Liga-Rekord. Kramny sieht trotz dieser miserablen Statistik "vielleicht eine kleine Chance zu punkten". Dafür müsse gegen den Spitzenreiter aber alles passen. "Wir brauchen einen ausgesprochen guten Tag", sagte Kramny und forderte: "Wir müssen es schaffen, als Mannschaft aufzutreten, gut zu verteidigen und zudem mutig sein, nach vorne aufzubrechen.". Wichtig sei auch eine klare Körpersprache.

Aber ausgerechnet bei dieser "Riesenherausforderung", so Kramny, fehlen mit Serey Dié und Kevin Großkreutz zwei der wichtigsten Kämpfertypen und Antreiber sowie mit Daniel Ginczek ein durchschlagskräftiger Stürmer. Serey Dié fehlt wegen eines Sehnenabrisses im Adduktorenbereich bis voraussichtlich August. Verteidiger Großkreutz (Muskelbündelriss) kann in dieser Saison ebenfalls nicht mehr mitwirken, und Ginczek ist in der Reha.

"Jeder Spieler muss ein paar Prozente draufpacken", sagte der VfB-Coach zum Ausfall dieses Trios "von bedeutendem Wert für uns". Alle anderen müssten nun einspringen. Angesichts der "Riesenqualität der Bayern" sei es aber nicht möglich, deren Spiel komplett zu kontrollieren. Möglicherweise versucht Kramny, den Ausfall des defensiven Mittelfeldstrategen Serey Dié mit einem Systemwechsel zu kompensieren. "Ob wir mit zwei Sechsern oder einem Sechser, zwei Achtern und einer Zehn antreten, wird man sehen", sagte er. "Wir haben den einen oder anderen Gedanken, wie wir das am besten hinbekommen."

Vieles spricht auch für eine Dreier-Kette mit dem nach abgelaufener Gelb-Sperre wieder spielberechtigten Georg Niedermaier, dem nach seiner Gehirnerschütterung in Darmstadt wieder fitten Toni Sunjic und Daniel Schwaab. Florian Klein auf der rechten und Emiliano Insúa auf der linken Seite könnten dann je nach Druck der Bayern daraus eine Fünferkette machen.