Alexandru Maxim hat bislang bei jedem seiner Kurzeinsätze in der Bundesliga überzeugt. Es spricht also vieles dafür, dass der rumänische Neuzugang des VfB an diesem Samstag gegen Borussia Dortmund sein Startelfdebüt gibt – und BVB-Superdribbler Mario Götze Konkurrenz macht. Hier weitere ... Foto: Pressefoto Baumann

Alexandru Maxim hat bislang bei jedem seiner Kurzeinsätze in der Bundesliga überzeugt. Es spricht also vieles dafür, dass der rumänische Neuzugang des VfB an diesem Samstag gegen Borussia Dortmund sein Startelfdebüt gibt – und BVB-Superdribbler Mario Götze Konkurrenz macht.

Stuttgart - Er ist wieselflink, leichtfüßig, wendig, ballsicher und dribbelstark. Er hat eine feine Technik, das Auge für seine Mitspieler und die Fähigkeit, den finalen Pass zu spielen. Er überzeugt bei Ecken und Freistößen. Im offensiven Mittelfeld ist er flexibel einsetzbar. Rechts, links, zentral? Egal! Und in der Nationalmannschaft ist der spielfreudige Offensivallrounder natürlich auch immer für ein Tor oder eine Vorlage gut.

Nein, die Rede ist nicht von BVB-Superdribbler Mario Götze (20).

Die Rede ist von Alexandru Maxim (22). Den Winterneuzugang des VfB Stuttgart mit dem deutschen Nationalspieler von Borussia Dortmund zu vergleichen mag vielleicht etwas zu früh kommen. Doch die Ansätze, die Maxim in seinen ersten (Kurz-)Einsätzen im Trikot mit dem Brustring gezeigt hat, machen durchaus Hoffnung. Darauf, dass sich Fredi Bobic für rund 1,5 Millionen Euro tatsächlich ein Juwel ins Team gekauft hat. Am deutlichsten wurde dies beim Europa-League-Heimspiel gegen Rom und beim Auswärtsspiel in Frankfurt. Gegen Lazio war er 41 Minuten lang der beste VfB-Spieler – bis ihm der Brasilianer Hernanes die Nase brach. Und gegen die Eintracht bereitete er am vergangenen Bundesliga-Spieltag kurz nach seiner Einwechslung mit einem präzisen Eckball den 2:1-Siegtreffer durch Georg Niedermeier vor, der die Negativserie des VfB beendete. „Ich freue mich, dass ich helfen konnte“, sagt der rumänische Nationalspieler bescheiden.

Labbadia traut Maxim viel zu

Die Argumente sprechen also dafür, dass Chefcoach Bruno Labbadia im Heimspiel gegen Borussia Dortmund an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky, Liga total) nicht auf ihn verzichten kann und Maxim wohl erstmals in der Liga von Beginn an spielen lässt. Zumal Offensivmann Shinji Okazaki mit einer Knöchelverletzung von seiner Länderspielreise mit Japan zurückgekehrt ist. „Wir haben Alexandru ja eigentlich erst für die neue Saison geholt, aber ich traue ihm zu, dass er uns auch jetzt schon weiterhelfen kann“, sagt Labbadia, fügte aber hinzu: „Die Frage ist, wie er mit dem Tempo zurechtkommt.“ Maxim selbst weiß, dass er noch Nachholbedarf hat. „Ich bin mit etwas Verspätung zum Team gestoßen, aber ich trainiere sehr hart dafür, dass ich viel Einsatzzeit bekomme.“

Nicht nur die Fans haben die Hoffnung, dass mit Alexandru Maxim endlich der Fußball zum VfB zurückkehrt. Nicht immer waren die Anhänger in letzter Zeit mit dem zufrieden, was die Elf auf den Rasen brachte. Und nicht immer sah das auch wirklich nach Fußball aus. Von dem Rumänen erwarten die Anhänger viel. Maxim spürt das. „Es fühlt sich sehr gut an, dass die Fans mich so gut unterstützen, vor allem, weil ich ja erst so kurz hier bin“, sagt er, „wenn die Fans bei meinen Einwechslungen jubeln, motiviert mich das umso mehr. Jeder Fußballer spielt auch für das Publikum.“ Auf welcher Position er zum Einsatz kommt, ist ihm egal. „Ich habe in den vergangenen zwei Jahren schon überall im offensiven Mittelfeld gespielt“, erklärt er. Für seinen Ex-Club Pandurii Targu Jiu hat er in der rumänischen Liga 1 in 44 Spielen in verschiedenen Rollen neun Tore gemacht und drei vorbereitet. Am wohlsten aber fühlt er sich auf der zentralen Position.

Alexandru Maxim freut sich auf die Partie gegen den deutschen Meister. „Das ist ein sehr gutes Team. Aber ich glaube, uns liegen Mannschaften, die mitspielen, mehr als solche, die sich mit zwei Abwehrreihen hinten reinstellen. Und für die Fans ist so etwas natürlich auch viel schöner anzuschauen.“

„Es wird viel aggressiver gespielt, und körperlich sind alle auf einem sehr hohen Niveau“

Wenn der Rumäne erzählt, tut er das in fließendem Spanisch. Mit seinen Mannschaftskameraden und dem Trainergespann unterhält er sich auf Englisch. „Das hatte ich mir zuvor schwieriger vorgestellt“, sagt Maxim, der sein Elternhaus bereits mit 13 Jahren verlassen hat, um sich der Nachwuchsakademie des CFR Cluj anzuschließen. Mit 17 wechselte er in die Jugend von Espanyol Barcelona. 2011 kehrte er nach Rumänien zurück. Dass er so früh gelernt hat, auf eigenen Beinen zu stehen, hilft ihm auch jetzt bei seiner Eingewöhnung in Stuttgart. „Ich bin sehr viel reifer geworden“, sagt Maxim, „und die Mannschaft sowie der ganze Verein haben mich unheimlich gut aufgenommen.“

Jetzt gilt es für ihn noch, sich an die Bundesliga zu gewöhnen. „Es war klar, dass die Liga ganz anders ist als die in Rumänien. Es wird viel aggressiver gespielt, und körperlich sind alle auf einem sehr hohen Niveau. Aber ich denke, ich habe mich schon ganz gut angepasst.“ Gegen Nürnberg (1:1) und in Leverkusen (1:2) wurde er jeweils kurz vor Schluss eingewechselt, gegen Frankfurt spielte er 22 Minuten lang. Ein Startelfeinsatz gegen Borussia Dortmund wäre eine deutlich größere Herausforderung. „Ich traue mir das zu“, sagt Alexandru Maxim.

Er würde dann wieder mit seiner schwarzen Maske auflaufen. Nach seiner Nasenoperation muss er den Schutz noch ein bis zwei Wochen lang tragen. Maxim will alles dafür tun, damit BVB-Trainer Jürgen Klopp, Mario Götze und dessen Kollegen den Maskenmann des VfB noch eine Weile länger in Erinnerung behalten werden.