Der VfB Stuttgart hat im Jugendbereich einen neuen Kooperationsverein gefunden. Mit dem Sudehva Dehli FC soll nun über vorerst zwei Jahre ein Ausbildungsaustausch für Spieler und Trainer aufgebaut werden.
Als kürzlich der „TV9 Global Summit“ beim VfB Stuttgart veranstaltet wurde, da verlief das mediale Echo dazu etwas übersichtlich. Zumindest in der Region. Ausrichter war TV9 News Network, ein großes Nachrichten-Medienunternehmen Indiens mit 606 Millionen monatlichen Page Views und 104 Millionen Followern auf YouTube und Facebook. Der VfB Stuttgart fungierte als Mit-Initiator und Co-Gastgeber, das Land Baden-Württemberg als Unterstützer des Summits.
Nun entsteht daraus aber etwas, worüber man womöglich auch in Zukunft noch mehr hören wird. Eine Jugendkooperation mit dem Sudehva Dehli FC, einem Klub aus Indiens Hauptstadt. Angebahnt wurde sie rund um den MTU-Cup des VfB-Kooperationsvereins VfB Friedrichshafen. Der Cup gilt als eines der Topturniere in dieser Altersklasse weltweit, alle renommierten G14-Vereine Europas haben schon mindestens einmal daran teilgenommen – und regelmäßig schauen auch internationale Vereine vorbei.
Sie wurde über vorerst zwei Jahre geschlossen und soll mithelfen, einen Wissenstransfer von Deutschland nach Dehli anzustoßen. Mindestens einmal jährlich sollen ausgewählte Toptalente des Subkontinents nach Stuttgart kommen, um dort von der Ausbildungsqualität zu profitieren. Auch ein Austausch unter Trainern ist angedacht. Das Modell also, das der VfB Stuttgart schon seit einiger Zeit mit japanischen Clubs praktiziert. „Wir freuen uns sehr darauf, gemeinsam den indischen Fußball in den kommenden Jahren voranzutreiben und sind überzeugt, dass diese Kooperation den Ball ins Rollen bringt“, lässt sich VfB-Marketingvorstand Rouven Kasper in einer Mitteilung auf der Webseite des Clubs zitieren.
Was Kasper nicht sagt, aber im Kontext der Kooperationsschließung erwähnt werden muss, ist der Umstand, dass sich der VfB Stuttgart von dieser Maßnahme auch etwas verspricht – nämlich eine Steigerung der eigenen Markenbekanntheit in Indien, einem nachweislich sehr großen Markt. Daher kann die Kooperation ähnlich wie die Japan-Tour im vergangenen Sommer als Marketing-Werkzeug gesehen werden. Schließlich will der Club in Sachen Internationalisierung Fortschritte machen und weiter wachsen.