Am Wochenende warben die Leipzig-Profis nach Abpfiff um Unterstützung im Pokal-Halbfinale in Stuttgart. Foto: imago/Picture Point LE//Gabor Krieg

Der VfB-Gegner im DFB-Pokal-Halbfinale setzt mehrere Anreize, um den Gästebereich zu füllen – ruft aber nicht das gesamte Kontingent ab, wovon wiederum Stuttgarter Fans profitieren.

Als RB Leipzig zuletzt beim VfB Stuttgart gastierte, war das Bild im Gästebereich ein übersichtliches: 400 Fans begleiteten die Mannschaft im Januar abends unter der Woche ins Schwabenland – was einen Tiefstwert in dieser Saison markierte für RB, dessen Fans generell nicht zu den reisefreudigsten zählen: Mit durchschnittlich 1400 Anhängern in der Fremde nehmen die Leipziger derzeit den viertletzten Platz in der Bundesliga ein.

 

Nun kommt es wieder an einem Mittwochabend zum Duell in Bad Cannstatt, wenn der VfB und RB am 2. April (20.45 Uhr) den Finalisten im DFB-Pokal ermitteln. Um einen erneut spärlich besetzten Auswärtsblock in diesem bedeutsamen Spiel zu vermeiden, schaffen die Sachsen einige Anreize. So gibt es zum Beispiel die Busfahrt zum Spiel zum Dumpingpreis, gerade einmal 15 Euro sind für die Hin- und Rückfahrt mit insgesamt 1000 Kilometern fällig.

RB ruft 3000 von 6000 möglichen Tickets ab

Und auch der Kartenkauf soll sich lohnen: Wer in Stuttgart im Stadion dabei ist, erhält im Fall eines Finaleinzugs ein garantiertes Vorkaufsrecht auf eines der begehrten Tickets für das Endspiel im Berliner Olympiastadion. Karten erwerben kann indessen nicht jeder, einen freien Verkauf bieten die Leipziger nicht an. Die Tickets gehen an Vielfahrer, Dauerkarteninhaber, Fanclub-Mitglieder – und Anhänger, die in vergangenen beiden Spielzeiten mindestens vier Heimspiele besucht haben. „Kommt am 2. April mit uns nach Stuttgart. Lasst uns das Ding dort gemeinsam ziehen und das Endspiel klarmachen“, schreiben die Sachsen auf ihrer Homepage.

Nick Woltemade gelang der Siegtreffer zum 2:1 beim Bundesliga-Heimspiel gegen RB im Januar. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Das komplette ihnen zustehende Gästekontingent von zehn Prozent der Stadionkapazität (6000 Plätze) haben sie aber nicht abgerufen. Am vergangenen Donnerstag informierte RB den VfB, lediglich 3000 Tickets in Anspruch zu nehmen. Die anderen 3000 gingen damit am Freitag noch kurzfristig in den Mitglieder-Verkauf der Stuttgarter – hierbei handelte es sich um Plätze im Oberrang der Kurve und im seitlichen Bereich der Gegengerade.

Der Heimbereich war dabei binnen Stunden ausverkauft, sodass am 2. April mit rund 57.000 VfB-Fans in der 60 000 Zuschauer fassenden Arena zu rechnen ist. Die Leipziger haben derweil bislang rund die Hälfte ihrer 3000 Tickets abgesetzt. Nach dem Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Dortmund (2:0) am vergangenen Samstag warb die Mannschaft nochmals um Unterstützung – und hielt auf dem Rasen ein Banner hoch mit der Aufschrift „Gemeinsam ins Finale – alle nach Stuttgart!“, worauf wiederum VfB-Fans in den sozialen Medien mit Spott reagierten.

Die Partie sorgt also schon im Vorfeld für ordentlich Gesprächsstoff – den dann Anfang April sicher auch das sportliche Kräftemessen liefern wird, wenn es um den Einzug ins Finale des DFB-Pokals geht.