Alexander Zorniger hat im ersten Trainingslager mit dem VfB Stuttgart schon diverse Eindrücke gesammelt. Foto: Pressefoto Baumann

Das Trainingslager in Mayrhofen war für Alexander Zorniger die erste Woche als Coach des VfB Stuttgart. Wir nennen die Gewinner und Verlierer des Trainingslagers und zeigen, wessen Status unverändert geblieben ist.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart ist zurück in der Heimat. Zurück aus dem Trainingslager in Mayrhofen und Hippach, wo sich die Helfer sechs Tage lang hervorragend um die Mannschaft und die mitgereisten Fans gekümmert haben.

Für Alexander Zorniger war es das erste Trainingslager als Cheftrainer des VfB Stuttgart. Und auch wenn erst ein paar Tage in der Vorbereitung vorbei sind, haben sich in Österreich einige Spieler hervorgetan, andere dagegen eher weniger. Bei wieder anderen dürfte sich der Status der Wertschätzung zunächst kaum bis gar nicht geändert haben.

Nach einwöchiger intensiver Beobachtung werfen wir einen Blick auf die Gewinner und Verlierer des Trainingslagers. Und bei wem sich kaum etwas geändert hat.

Die Torhüter

Die Torhüter:

Eigentlich hätte es ein fairer Zweikampf zwischen Przemyslaw Tyton und Mitch Langerak um die Nummer eins werden sollen. Weil sich Langerak am Sonntag aber verletzte und mindestens vier Wochen ausfällt, darf sich Tyton als der große Gewinner fühlen. Ein bisschen als Gewinner darf sich durch die Verletzung auch der dritte Torsteher Odisseas Vlachodimos fühlen, nachdem er durch die beiden Verpflichtungen zunächst ins Hintertreffen geraten war (auch wenn Zorniger und Dutt immer von einem Dreikampf sprachen). Jetzt ist Vlachodimos für ein paar Wochen der Herausforderer. Und auch eine angedachte Leihe dürfte mit der Verletzung von Langerak erst einmal vom Tisch sein. Langerak ist zunächst der klare Verlierer.

Die Abwehr

Die Abwehr:

Bei den Rechtsverteidigern liefern sich Daniel Schwaab und Florian Klein einen Zweikampf. Beide präsentierten sich ordentlich. Dennoch hat Klein aufgrund seiner technischen Vorteile und den besseren Eindrücken der Vorsaison einen Vorteil. Schwaab ist der Herausforderer.

In der Innenverteidigung ergibt sich im VfB-Kader die größte Baustelle. Die Zukunft von Antonio Rüdiger ist ungewiss, er durfte im Test gegen Pilsen erst gar nicht ran. Zorniger rechnet mit seinem Abgang. So ist Georg Niedermeier, der in den beiden Testspielen die meiste Einsatzzeit erhielt, vorerst gesetzt. Zumal Timo Baumgartl leicht verletzt von der U19-EM abreisen musste. Dennoch hat Baumgartl, sofern er bald wieder ins Training einsteigen kann, beim VfB gute Karten auf den Stammplatz. Der ganz große Gewinner ist aber Stephen Sama, der eigentlich nur als Ersatz von den Amateuren gedacht war, nun aber zu einer festen Größe im Kader werden könnte. Zorniger gefällt die athletische Spielweise des 22-Jährigen.

Bei den Linksverteidigern duellieren sich Adam Hlousek und Philip Heise. Letzterer wird sich erst einmal an die Bundesliga gewöhnen müssen, hat sich in Mayrhofen aber ansprechend präsentiert und darf somit durchaus als Gewinner gelten. Adam Hlousek, in der Vorsaison ein Garant für Fehler, machte auch in Österreich nicht gerade den sichersten Eindruck.

Das Mittelfeld

Das Mittelfeld:

Einer der Gewinner des Trainingslager war in Österreich gar nicht dabei: Geoffroy Serey Dié steigt erst am Mittwoch ins Training ein, wurde von Zorniger aber schon als wichtiger Mann vor der Abwehr geadelt. Ein Spieler, der genau das verkörpert, was Zorniger will: Antreiber, Balldieb, zweikampfstark. Nichts verändert hat sich dagegen am Status von Christian Gentner. Er bleibt Kapitän und uneingeschränkte Stammkraft. Das gilt auch für Filip Kostic, der sich in Zukunft aber weniger auf dem Flügel und mehr im Zentrum bewegen soll. Stammkraft dürfte auch Daniel Didavi bleiben, solange er sich nicht verletzt. Hinter den vier genannten Spielern versuchen diverse Spieler Stellung zu beziehen.

Einer wie Zugang Lukas Rupp, der mit guten Ansätzen gefiel und mit am nächsten an der Startelf ist. Noch stärker präsentierte sich zwar Alexandru Maxim, doch bleibt abzuwarten, ob der Rumäne nicht doch noch verkauft wird. Zumal er hinter Didavi derzeit nicht gesetzt ist. Als kleiner Gewinner darf sich auch Carlos Gruezo fühlen, der in der vergangenen Rückrunde gar keine Rolle mehr spielte, sich jetzt aber zum Ersatz von Serey Dié aufschwingt und deutlich ansteigende Form zeigt. Als zweiter Backup steht Mart Ristl zur Verfügung, der allerdings für den Profikader erst einmal nur bedingt taugt. Ristl (18) soll sich beim VfB Stuttgart II heranarbeiten.

Bleiben im Mittelfeld noch Kevin Stöger, der sicher seine Chance bekommen wird, sich aber noch deutlich steigern muss. Im Trainingslager kam von dem zurückgekehrten Talent eindeutig zu wenig. So dass er sich zunächst über Joker-Einsätze heranarbeiten muss. Schlechter sieht es noch für Marvin Wanitzek aus, der bisher wegen einer Verletzung kein einziges Training bei den Profis mitmachen konnte und wohl auch den erneuten Weg über den VfB II wählen muss. Zumindest nach jetzigem Stand. Dagegen hat sich Arianit Ferati im Trainingslager in den Vordergrund gespielt und dürfte bei ähnlicher Entwicklung in den kommenden Wochen zumindest immer mal wieder in den Kader rutschen. Ferati zeigte, dass mit ihm zu rechnen ist.

Der Sturm

Der Sturm:

Alexander Zorniger hat im Trainingslager bereits gesagt, dass er nicht mit sieben Stürmern in die Saison gehen will. Die großen Verlierer sind nach einer Woche bereits Mohammed Abdellaoue und Vedad Ibisevic. Bei beiden ist nun endgültig klar, dass sie den Verein verlassen sollen.

Unverändert ist der Status bei Martin Harnik und Daniel Ginczek. Sie sind zunächst als Sturmduo gesetzt und auch wenn beide sich im Vergleich zum Trainingslager sicher noch steigern müssen. Dahinter streiten sich Jan Kliment, Jerome Kiesewetter und Timo Werner um die beste Ausgangssituation. Letzterer ist grundsätzlich favorisiert, fehlt aber wegen der U19-EM noch etwa zwei bis drei Wochen.

Jerome Kiesewetter dagegen machte in Österreich richtig auf sich aufmerksam, traf in zwei Spielen dreimal und legte mehrere Tore auf. Auch der Neue, Jan Kliment, wusste sofort zu gefallen. Im Sturm, so scheint es, hat der VfB wahrlich ein Luxusproblem.