Der VfB Stuttgart kann trotz der Niederlage gegen die TSG Hoffenheim zuversichtlich in die englische Woche gehen, kommentiert unser Autor Marco Seliger.
Es ging raus mit Applaus für die Profis des VfB Stuttgart. Die Cannstatter Kurve feierte die Jungs in Weiß und Rot nach der 2:3-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim. Die Schals gingen nach oben auf den Rängen um kurz nach halb sechs am frühen Samstagabend, und das nicht zu Unrecht. Denn trotz der Niederlage im Landesduell gab es sie, die Gründe für die Aufmunterung des Anhangs.
So bot der VfB einen griffigen, beherzten und zupackenden Auftritt in der Offensive. Das Team von Sebastian Hoeneß erspielte sich nicht nur ein spielerisches Übergewicht, sondern auch etliche Großchancen. Die Zuspitzung also war trotz des Fehlens von Top-Torjäger Serhou Guirassy da, allein: es fehlte die Effizienz. Müßig und unnötig ist es darüber zu spekulieren, wie die Sache mit Guirassy auf dem Platz wohl ausgegangen wäre, alles Hadern bringt nichts. Denn die Mannschaft fing den Ausfall im Kollektiv gut auf, ein Rädchen griff im Angriffsspiel ins andere – und auch Guirassy wird, wenn er wieder zurück ist, nicht in jeder Partie Tore garantieren.
Und so wird der Blick in der Analyse des Hoffenheim-Spiels eher nach hinten gehen – auf die ungewohnten Schnitzer in der Abwehr. Der französische Innenverteidiger Anthony Rouault etwa erwischte einen rabenschwarzen Tag. Sein Nebenmann, der Kapitän Waldemar Anton, leistete sich obendrein ungewohnte Stellungsfehler – und weil die extrem effizienten Gäste aus dem Kraichgau das alles nutzten und aus ihren wenigen Chancen drei Tore machten, stand am Ende die unglückliche Heimniederlage.
Und nun? Kommt erst mal Union Berlin im DFB-Pokal am Dienstag und dann die Fahrt auf die raue Ostalb zum 1. FC Heidenheim zum nächsten Bundesliga-Auswärtsspiel. Es bleibt also kaum Zeit, um zu hadern. Viele Gründe dafür gibt es nach dem in Summe starken Auftritt gegen Hoffenheim auch nicht. Die Heimniederlage sollte den VfB also nicht aus der Bahn werfen – denn verlieren, so platt es klingt, kann man in der Bundesliga gegen einen ambitionierten Gegner wie die TSG immer mal. Und man tut das besser so wie der VfB am Samstag: mit einer starken Leistung, die auch ohne Punkte Mut macht.