Am Freitagabend ist es vor und nach dem Heimspiel des VfB Stuttgart zu Auseinandersetzungen gewaltbereiter Fans mit der Polizei gekommen. Foto: www.7aktuell.de |

Am Rande der Bundesligapartie VfB Stuttgart gegen Hertha BSC (0:0) ist es zu Ausschreitungen mit der Polizei gekommen. Gewaltbereite Fans warfen Autoscheiben ein und schlugen Seitenspiegel ab, laut Polizei wurden zwölf Beamte verletzt.

Stuttgart - Gewaltbereite Fans des VfB Stuttgart haben bei Randalen vor und nach dem Heimspiel gegen Hertha BSC (0:0) zwölf Polizisten verletzt. Unter anderem habe eine Gruppe aus rund 80 Menschen eine Streife in einen Hinterhalt in der Eisenbahnstraße gelockt, sagte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei am Samstag. Einer der Beamten habe drei Signalschüsse abgegeben, um Kollegen auf die Lage aufmerksam zu machen. Die Angreifer seien geflüchtet.

Die beiden Streifenpolizisten erlitten den Angaben nach Wunden am Kopf durch geworfene Steine, einer musste im Krankenhaus genäht werden.

Schon vor Beginn des Spiels am Freitagabend hätten Beamte etwa 150 Gäste-Fans auf dem Weg zum Stadion vor ebenfalls rund 150 gewaltbereiten Stuttgarter Anhängern schützen müssen, hieß es in einer Mitteilung der Polizei.

Die Polizisten seien von fliegenden Flaschen und Böllern verletzt worden, drei Beamte hätten ein Knalltrauma erlitten. Auch ein Polizeipferd sei durch einen geworfenen Mülleimer verletzt worden. Die Beamten setzten teils Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Zudem hätten die Randalierer an gut einem Dutzend am Straßenrand im Veielbrunnenweg in Bad Cannstatt geparkter Autos Seitenspiegel ab- oder Fenster eingeschlagen. Den Schaden schätzt die Polizei auf etwa 7000 Euro.

Gall: Maßnahmen für die Zukunft festlegen

Nach dem Ende der Partie sperrte die Polizei vorsichtshalber den Bahnhof in Bad Cannstatt, um ein Aufeinandertreffen einer aggressiven VfB-Fangruppe mit den Fans von Hertha BSC zu vermeiden. Insgesamt nahmen etwa 500 Beamte der Landes- und Bundespolizei sowie zehn berittene Kollegen an dem Einsatz teil.

Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) verurteilte die Randale. „Wir werden nicht hinnehmen, dass sich die mit schierer Lust an Gewalt konfrontierten Beamten nur mit Signalschlüssen vor noch schwereren Verletzungen retten konnten“, erklärte der Ressortchef der Deutschen Presse-Agentur. „Wir werden zusammen mit den Verantwortlichen des Profifußballs geeignete Maßnahmen festlegen, damit sich solche Szenen in Zukunft nicht wiederholen.“