Das VfB-Talent Timo Werner bejubelt seinen ersten Bundesligatreffer. Foto: Getty

Wer erst vier Bundesligaspiele auf dem Buckel hat, der freut sich quasi minütlich über einen besonderen Moment. Auch bei Timo Werner ist diese Liste bereits lang – seit Sonntag aber auch schön übersichtlich.

Stuttgart - Wer erst vier Bundesligaspiele auf dem Buckel hat, der freut sich quasi minütlich über einen besonderen Moment. Auch bei Timo Werner ist diese Liste bereits lang – seit Sonntag aber auch schön übersichtlich. Denn da hat der Stürmer des VfB Stuttgart seinen ganz speziellen Moment erlebt, der alles bisherige überragt.

„Als Stuttgarter vor dieser Kulisse an solch einem Tag das erste Tor zu machen – etwas Schöneres kann es gar nicht geben“, sagte Timo Werner mit strahlenden Augen. Etwa eineinhalb Stunden zuvor hatte er seine Freude noch etwas anders artikuliert.

Keine Zweifel an Wahrhaftigkeit seines Aufstiegs

In der 16. Minute der Partie des VfB gegen Eintracht Frankfurt hatte Alexandru Maxim geflankt, Christian Gentner hatte verlängert – und am langen Pfosten stand Timo Werner goldrichtig. Er hielt den Kopf hin, traf zum 1:1, ist mit seinen 17 Jahren und 200 Tagen nun der jüngste Spieler, der für den VfB je ein Bundesligator erzielt hat, und schrie seine Freude lauthals heraus. „Ich konnte es erst gar nicht fassen“, sagte er.

An der Wahrhaftigkeit seines Aufstiegs gibt es aber keine Zweifel. Im Eiltempo hat er es in den Bundesligakader, dann in die Startelf und nun zum Torschützen gebracht. „Er hat sich das erarbeitet“, lobte VfB-Sportvorstand Fredi Bobic das Toptalent, das seit der F-Jugend das Trikot mit dem Brustring trägt, „was er in seinem Alter abliefert, ist beeindruckend.“ Und ein Versprechen für die Zukunft. Bobic jedenfalls ist sich sicher, dass der Treffer gegen Frankfurt nicht der einzige bleiben wird, den Timo Werner in seiner Bundesligakarriere erzielt: „Da werden noch sehr, sehr viele kommen.“

Derartige Voraussagen könnten den jungen Mann aus der Ruhe bringen, doch Werner bleibt gewohnt gelassen – und hatte auch zwei Stunden nach der Partie noch nicht mal sein Handy an, um Glückwünsche zu empfangen. „Ich gehe jetzt erst mal zu meinen Eltern und bin gespannt, was sie sagen“, erklärte er. Vermutlich waren sie begeistert.