VfB-Keeper Stefan Drljaca (grünes Trikot) kommt für Niels Martens aufseiten von Fortuna Sittard ins Spiel. Foto: imago/Sportfoto Rudel

Stefan Drljaca lief im Testspiel des VfB Stuttgart gegen Fortuna Sittard für die Niederländer auf. Wie es zu der unüblichen Konstellation kam.

Da rieben sich einige Fans verwundert die Augen: Als VfB-Torhüter Stefan Drljaca im Testspiel gegen Fortuna Sittard in der 70. Minute ins Spiel kam, machte er sich direkt auf den Weg ins Tor der Niederländer – wo er fortan zwischen den Pfosten stand.

Die kuriose Maßnahme hatten beide Vereine im Vorfeld abgesprochen. Der Hintergrund: Bei Sittard waren kurzfristig gleich zwei Torhüter ausgefallen – aufgrund einer Verletzung und aus persönlichen Gründen – sodass nur noch Niels Martens zur Verfügung stand. Um diesem bei den hochsommerlichen Temperaturen im Heilbronner Frankenstadion einen Einsatz über 120 Minuten zu ersparen, entschied man sich für einen Einsatz von Drljaca im Sittard-Tor.

So konnte der Stuttgarter Neuzugang von Dynamo Dresden zugleich Spielpraxis sammeln, da der VfB mit insgesamt drei Keepern angereist war – neben Drljaca spielten noch Fabian Bredlow und Dennis Seimen. „Testspiel-Minuten sind Testspiel-Minuten“, sagte Drljaca im Anschluss, „die nehme ich dann auch gerne mit, um mich zu zeigen.“

In den Trinkpausen im Sittard-Kreis

Der 25-jährige Schlussmann machte sich dabei sogar kurz mit dem niederländischen Torwarttrainer warm und weilte auch während der Trinkpausen im Sittard-Kreis – trug auf dem Feld aber dann sein grünes VfB-Trikot.

Dabei zeigte Drljaca eine gute Vorstellung und war oftmals in den Spielaufbau eingebunden, obwohl er nicht einmal die Namen seiner Mitspieler gekannt haben dürfte. Auf das häufige Schlagen hoher Bälle musste er sich dabei erst einmal einstellen: „Als ich reingekommen bin, waren viele Jugendspieler auf dem Platz. Es war schnell hektisch und die Bälle weg, was natürlich nicht unser Anspruch ist beim VfB.“ Deswegen sei er ein wenig verwirrt gewesen, wie schnell lange Bälle geschlagen wurden, so Drljaca: „Das wurde mir in der Trinkpause auch mitgeteilt, dass ich doch lieber die langen Bälle schlagen soll, bevor die Jungs das machen.“

Zudem parierte Drljaca gleich zweimal gegen seinen VfB-Teamkollegen Ömer Beyaz (95./100.). „Mit der Einwechslung von Drille wurde es für uns noch schwerer“, sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth mit einem Augenzwinkern. In seinen 50 Minuten Einsatzzeit blieb der Torhüter damit ohne Gegentor – alle drei VfB-Treffer beim 3:0-Sieg waren vor Drljacas Einwechslung gefallen.