Nadine Gairing (vorne) gibt der VfB-Defensive Halt – nun fällt sie verletzt aus. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Eine fast schon unheimliche Serie an schweren Verletzungen gefährdet die Ziele der Frauenmannschaft des VfB Stuttgart. Wie Trainer Heiko Gerber die Lage sieht.

Im WFV-Pokal stehen die Frauen des VfB Stuttgart in der dritten Runde, in der Oberliga hat das Team am vergangenen Wochenende den vierten Sieg im fünften Spiel eingefahren. Aber: Über das 4:0 gegen den TV Derendingen konnte sich der Cheftrainer Heiko Gerber schon nicht mehr wirklich freuen.

Ein fast schon unheimliches Verletzungspech trübt die Stimmung beim ehemaligen Bundesligaprofi und Nationalspieler. „Es ist unfassbar, wirklich frustrierend“, sagt Gerber, der die Frauenmannschaft seit Ende Juli trainiert. Es ist die erste Saison, die das Team unter dem Dach des VfB Stuttgart bestreitet, Basis ist eine Kooperation mit den VfB Obertürkheim.

Ziel ist es, in dieser Saison die Rückkehr in die drittklassige Regionalliga zu schaffen. In den folgenden Jahren soll es weiter nach oben gehen – bis in die Bundesliga. Doch nun scheint schon der ersten Schritt in Gefahr. Denn der Teilriss des Kreuzbandes, den sich Co-Kapitänin Nadine Gairing am Wochenende zugezogen hat, ist nicht die erste schwere Verletzung, die die Mannschaft zu verkraften hat.

Sechs langfristige Ausfälle

„Sechs Spielerinnen fehlen uns derzeit langfristig“, sagt Heiko Gerber und denkt dabei nicht nur an Abwehrspielerin Nadine Gairing, sondern auch an Torhüterin Vanessa Diehl, Mittelfeldspielerin Vanessa Freier (beide Kreuzbandriss), Spielführerin Svenja Merten (Rippenbruch), Angreiferin Celine Philipp und Mittelfeldspielerin Maxi Adler (beide Meniskusriss). „Es ist schockierend, und wir rätseln, was die Ursache sein könnte“, sagt Heiko Gerber.

Natürlich treibt der VfB die Professionalisierung des Teams voran, gerade im Vergleich zu den vorangegangenen Coronajahren war die Belastung zu Saisonbeginn höher. Und in den Partien zählt im Grunde jedes Mal nur der Sieg – auch da ist Zurückstecken kaum möglich. Da es keine Muskelverletzung gibt, scheint die Trainingssteuerung grundsätzlich zu passen, Gerber betont zudem, man habe bereits im präventiven Bereich gearbeitet. Zudem entstanden fast alle Verletzungen in Spielsituationen.

So oder so müssen Trainer und Team nun erst einmal mit den Ausfällen klarkommen. „Wir müssen versuchen, das alles über die Teamleistung aufzufangen“, sagt der Coach. Klar ist aber auch: Schon jetzt gefährden die zahlreichen Verletzungen von Stammspielerinnen die Mission Aufstieg. Zumal normale Krankheiten und Corona-Infektionen schon hinzukamen und weiter hinzukommen können.