2021 schoss Woo-yeong Jeong den VfB quasi im Alleingang ab. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Der VfB Stuttgart ist auf dem besten Wege, einen Saisonstart hinzulegen, wie er ihn vor zwei Jahren schon einmal hatte. Kommt es wieder so – oder verhindert ein ehemaliger Freiburger die Duplizität der Ereignisse?

Es dauerte nicht lange nach Abpfiff der Partie zwischen RB Leipzig und dem VfB Stuttgart am Freitagabend, da machten im Netz bereits die ersten Screenshots die Runde. Denn das 0:5 aus VfB-Sicht war nicht nur eine Demonstration der Übermacht seitens der Leipziger. Es bildete auch eine frappierende Parallele zum Spiel vor rund zwei Jahren.

 

Damals wie heute war der Saisonverlauf nahezu deckungsgleich. Der VfB startete furios in die Saison, fegte den Gegner vom Platz. Im August 2021 wurde Greuther Fürth beim 5:1 die Grenzen aufgezeigt, im August 2023 zeigte man dem VfL Bochum deutlich die Grenzen auf. Beide Male grüßte der VfB nach dem ersten Bundesliga-Spieltag von der Tabellenspitze. Doch beide Male währte die Freude nicht lange. Denn danach ging es jeweils nach Leipzig. Und beide Male holte sich der VfB dort eine blutige Nase.

Sogar der Spielverlauf ähnelte sich. Auch 2021 trat der VfB forsch auf, konnte gut mithalten, nur in Führung gehen konnte er nicht. Anders also als am Freitagabend. Aber damals wie heute kam RB mit aller Macht, überrollte den VfB geradezu. Endstand 4:0. Legt man die Aussagen der jeweiligen VfB-Trainer nach den Pleiten übereinander, so erkennt man auch hier eine gewisse Ähnlichkeit. „Wir sind super ins Spiel gekommen, die Mannschaft hat umgesetzt, was wir vorgegeben haben. Doch die Ballsicherheit und Geschwindigkeit, mit der RB Fußball spielt, da konnten wir nicht mithalten. Unterm Strich war Leipzig eine Klasse besser“, meinte 2021 Pellegrino Matarazzo.

Sebastian Hoeneß musste am Freitagabend anerkennen, dass seine Mannschaft zwar auf den Platz gebracht habe, „was wir uns vorgestellt haben“. Doch die „zweite Halbzeit war dann brutal. Beeindruckend, was für eine Wucht Leipzig entwickelt hat. Wir haben dann leider das Spiel schnell aus der Hand gegeben. Da haben wir ordentlich Lehrgeld gezahlt.“

Wiederholt sich die Duplizität der Ereignisse?

Damals wie heute hat der Spielplan nun dieselbe Paarung vorgesehen. Es wartet ein Heimspiel gegen den SC Freiburg. Das Landesduell ist, auch wenn das niemand aus dem VfB-Umfeld gerne zugibt, schon länger kein Duell auf Augenhöhe mehr. So positiv haben sich die Freiburger in den letzten Jahren entwickelt, dass sich eine regelrechte Lücke zu den Stuttgartern aufgetan hat. Vielleicht nicht in Sachen Wirtschaftskraft, Fanbasis und Tradition. Aber ganz sicher bei Kaderwert, spielerischer Linie und sportlichem Erfolg.

2021 sahen die Zuschauer eine furiose erste Spielhälfte. Freiburg legte drei Tore vor, der VfB antwortete mit einem Doppelschlag kurz vor dem Pausenpfiff, konnte in der zweiten Halbzeit seine Aufholjagd aber nicht krönen. Hier dürfen die Parallelen aus VfB-Sicht nun gerne ein Ende finden. Denn mit einem Erfolg in die Länderspielpause gehen zu können, wäre eine gute Basis für den heißen Herbst. Immerhin: eine Vorkehrung dafür hat man schon getroffen. 2021 brachte ein gewisser Woo-yeong Jeong den SCF mit seinen zwei Toren auf die Siegerstraße. Der trägt mittlerweile das Trikot mit dem Brustring.