Florian Klein über sein erstes Jahr beim VfB Stuttgart. Foto: Pressefoto Baumann

Florian Klein war beim VfB Stuttgart in der abgelaufenen Saison einer der konstantesten Spieler. Jetzt hat der Österreicher über sein erstes Jahr in der Fußball-Bundesliga gesprochen.

Stuttgart - Florian Klein war so etwas wie der Dauerbrenner beim VfB Stuttgart in der vergangenen Saison. Der Zugang aus Salzburg absolvierte alle 34 Bundesliga-Spiele und zählte zu den wenigen Konstanten in einer zumeist schwachen Saison, in der letztlich nur sehr knapp der Abstieg vermieden werden konnte.

Im Rahmen der Länderspiele mit Österreich hat sich der Nationalspieler nun mit den Medien aus seinem Heimatland über sein erstes Jahr beim VfB Stuttgart unterhaltenn.

Florian Klein sprach unter anderem über...

...die Drucksituation der finalen Wochen: "Die letzten zwei, drei Wochen und speziell die Woche vor Paderborn war wirklich eine so richtig belastende Zeit. So etwas habe ich im Fußball auch noch nie gespürt. Natürlich redet dich in Stuttgart jeder darauf an, du kannst nirgends hingehen, ohne dass irgendjemand sagt: ‚Ihr werdet das schon schaffen‘ oder sonst irgendetwas. Dann denkst du wieder die ganze Zeit daran. Das ist eine richtige Drucksituation."

...den möglichen Abstieg: "Und wenn man dann zu Hause ist und ein bisschen Zeit zum Nachdenken hat, denkt man natürlich auch nur an die Spiele. Denn wenn du verlierst, bist du in der zweiten Liga und das wäre natürlich persönlich eine Katastrophe. Daher war das schon eine richtig schlimme Zeit. Jetzt im Nachhinein ist es natürlich angenehmer darüber zu reden, weil wir es ja trotzdem geschafft haben."

Florian Klein über die Lehren und den Tiefpunkt

...den Lerneffekt: "Sicher kann man sagen, wenn du mit dieser Situation fertig geworden bist, ist es auch wieder etwas, woran du dich festhalten und Selbstvertrauen rausziehen kannst. Aber diese Woche nach dem Paderborn-Spiel war jetzt richtig wichtig, um ein bisschen runterzukommen."

...den Tiefpunkt, die 2:3-Niederlage beim FC Schalke 04: "Danach war es dann so, dass wir uns dachten, jetzt ist es vielleicht vorbei. Wir mussten dann eigentlich alle Spiele gewinnen. Das haben wir zum Glück geschafft."

...die Lektionen aus dem Abstiegskampf: "Ich glaube, dass wir uns zwischenzeitlich fast ein bisschen schwächer geredet haben, als wir sind. Ich denke, dass man vielleicht auch anders an die Geschichte rangehen kann, indem man sagt, auch in diesen Spielen muss man punkten."

...das tolle Ende: "Da hatten wir auch starke Spieler, die das wirklich gut gemacht haben – vor allem Martin Harnik und Filip Kostic auf der Seite waren richtig gut. Da hat man auch wieder gemerkt, dass wir viel mehr an uns glauben müssen. Das müssen wir auch in die nächste Saison mitnehmen."

Der Österreicher über seine persönliche Bilanz

...seine persönliche Bilanz: "Meine Leistung in dieser Saison war gut, es waren viele entscheidende Sachen dabei und vor allem war ich konstant. Es hat eigentlich von Anfang an gut funktioniert. Ich habe mich schnell eingelebt und fühle mich auch privat wohl. Leider sind wir dann eben in die Phase gekommen, wo es gegen den Abstieg gegangen ist. Dann geht es auch nicht mehr um eigene Leistungen, sondern nur noch darum, dass du die Saison rettest. Aber ich bin froh, dass das erste Jahr für mich gut verlaufen ist."

...seine ungewohnte Rolle als Linksverteidiger: "Das hat sich so entwickelt. Der Trainer war mit den Spielern auf dieser Position nicht so zufrieden. Er ist dann zu mir gekommen und hat gesagt, ich soll links spielen. Ich denke jedoch, dass weiter rechts mit mir geplant wird. Aber es kommt darauf an, wie das der neue Trainer sieht."

Klein über Stevens und Zorniger

...Huub Stevens: "Also mir hat er schon getaugt. Ich bin richtig gut mit ihm zurechtgekommen, so wie die gesamte Mannschaft. Natürlich bringen die Medien immer das Thema mit den Affen. Aber das Gegenteil stimmt. Wir haben gut mit ihm zusammmengearbeitet und haben den Klassenerhalt geschafft. Dafür ist er auch geholt worden."

...Alexander Zorniger: "Man muss zuerst schauen, wie der Trainer das umsetzt und ob es dann auch zu 100 Prozent diese Philosophie ist, aber ich glaube natürlich schon, sonst wäre er nicht so lange bei Red Bull gewesen. Ich denke aber, dass das dann nicht nur für mich gut ist, sondern für die gesamte Mannschaft. Diese Spielweise sollte vielen Spielern zu Gute kommen."