Der sich schon länger hinziehende Prozess der Suche neigt sich dem Ende zu. Fabian Wohlgemuth wird neuer Vorstand Sport des VfB Stuttgart. Die offizielle Verkündung ist höchstens noch eine Frage von Tagen.
Am Ende hatte sich die Partie gezogen wie Kaugummi. Bereits vor weit über einem Jahr ließ Alexander Wehrle, der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart, verlauten, seine zusätzlichen Aufgaben als Sportvorstand abgeben zu wollen. Am liebsten an Fabian Wohlgemuth, auch daraus machte Wehrle keinen Hehl. Auch der Berliner positionierte sich,ließ durchblicken, sich das beim VfB durchaus so vorstellen zu können. Doch anstatt schnell Nägel mit Köpfen zu machen, verzögerte sich die Causa immer mehr. Die Gründe dafür variieren je nachdem mit wem man spricht.
Abstimmungsschwierigkeiten im Aufsichtsrat des Clubs, ein hastig vollzogener Wechsel an der Spitze des Gremiums, beauftrage Agenturen, die am Ende eines Evaluierungsverfahrens Namen auf eine Liste setzten, auf die man wohl auch ohne teuren Headhunter gekommen wäre, und, ganz am Ende des Prozesses - da war die Entscheidung pro Wohlgemuth im Aufsichtsrat längst gefallen – kamen noch zähe Verhandlungen zwischen der neuen AR-Vorsitzenden Tanja Gönner und Wohlgemuth zu der personellen Hängepartie hinzu.
Nun ist diese beendet. Der bisherige Sportchef hat zu erhöhten Bezügen einen neuen Vertrag zugesagt, der ab dem 1. Juli Gültigkeit besitzt und drei Jahre Laufzeit beinhaltet. Bis Juni 2027 also und damit nicht ganz so lange, wie Wohlgemuth unlängst Verträge mit mehreren Spielern abgeschlossen hat. Die offizielle Verkündung soll in Kürze erfolgen. Damit ist das lange offene Kapitel geschlossen, der Club hat Planungssicherheit.
Die Vorstandschaft der VfB Stuttgart 1893 AG umfasst somit künftig Wehrle (Vorsitz), Rouven Kasper (Marketing), Thomas Ignatzi (Finanzen) und eben Wohlgemuth. Jener hat nun auch offiziell noch mehr Verantwortung und Aufgaben – ein Profil, das er intern schon länger mit Leben füllt.
Die neue Rolle für Wohlgemuth bringt auch interne Veränderungen mit sich. So soll Christian Gentner, bisher Leiter der Lizenzspielerabteilung, noch mehr Verantwortung bekommen und Wohlgemuth nachfolgen. Zugleich werden ihm ein sogenannter Übergangsmanager zur Seite gestellt werden, der sich explizit um die Toptalente im Schwellenbereich U19/U21 kümmern soll. Eine Rolle also, die Gentner bisher mit ausgefüllt hat und die ab der kommenden Saison vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) mit einer gewissen Summe bezuschusst wird.